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Ein EU-Parlamentsbeschluss zum Handgepäck sorgt für gemischte Gefühle. Die neuen Regeln könnten die Reisekosten ändern und Neuerungen für Reisende bringen.
München – Das EU-Parlament hat einer Reform zugestimmt, die markante Änderungen in den Regelungen zum Handgepäck beinhaltet. Diese betreffen sowohl die Reisenden selber als auch die Fluggesellschaften. Kritik gibt es schon jetzt am Beschluss, denn manche erwarten Preissteigerungen auf Tickets. Zahlreiche Airlines äußerten sich im Vorfeld bereits kritisch gegenüber den geplanten Neuerungen.
Zahlreiche Urlauber betroffen: Neue Handgepäck-Regeln in Planung
Mal ist das Handgepäck kostenlos, mal nicht. Dann wiederum müssen sich Fluggäste an Maximalgewicht und Größen halten, um das Köfferchen oder die Tasche noch als Handgepäck durchzubekommen. Der Vorteil war bislang, dass manche Airlines bestimmen konnten, ob sie einen Extra-Zuschlag zum Handgepäck auf den Reisepreis aufschlagen. Das EU-Parlament setzt wohl dieser Methode jetzt einen Riegel vor und bringt eine neue Reform auf den Weg.

Handgepäck ist nicht überall kostenlos © IMAGO / Dreamstime
Besonders Fluggäste von Billigfluggesellschaften mussten bislang hohe Extragebühren für das Handgepäck zahlen. Generell existieren viele verschiedene Tarifvarianten, was die Mitnahme von Gepäck betrifft, da jede Airline ihre eigenen Regeln aufstellt. Am Dienstag, 24. Juni 2025, fand im EU-Parlament eine Abstimmung zu genau diesem Thema statt. Der Ausschuss für Verkehr und Tourismus beriet darüber, ob es verboten werden solle, dass Airlines für die Beförderung von Handgepäck Zuschläge verlangen dürfen.
Wichtig für Urlauber: Das enthält die Handgepäck-Reform des EU-Parlaments
Eine große Mehrheit habe dem Änderungsantrag zugestimmt, heißt es in einer Mitteilung. Der Antrag sieht vor, dass Passagiere ein persönliches Gepäckstück gratis mit ins Flugzeug nehmen dürfen. Die Maximalmaße von 40x30x15 cm dürfen dabei nicht überschritten werden, so euronews.com. Außerdem dürfen die Fluggäste zusätzlich ein kleines Handgepäckstück von maximal 100 Zentimeter und sieben Kilo mit an Bord nehmen.
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Für beide Gepäckstücke dürfen Airlines keine zusätzlichen Kosten oder Gebühren verlangen, so der Antrag. Nun muss dieser in das Plenum, welches im Juli dann endgültig darüber entscheiden wird. Das gesamte Vorhaben könnte die Rechte der Fluggäste stärken, wurde allerdings vorab von Fluggesellschaften scharf kritisiert. Denn nur mit Handgepäck zu fliegen, scheint im Trend. Laut einer Umfrage von Holiday-Check würden 40 Prozent nur mit dem Handgepäck vereisen wollen.
Änderung für Urlauber bahnt sich an: Geplante Handgepäck-Regel erhält Kritik
Die Organisation Airlines for Europe (A4E) erklärte in einer Mitteilung, dass Verbraucher in ihrer Wahlfreiheit eingeschränkt werden würden „und allen Passagieren die Mitnahme eines Trolleys als Handgepäck aufzuerlegen.“ Fluggesellschaften wie Ryanair, Lufthansa oder EasyJet und Air France-KLM gehören dem Airline-Verband A4E an. Auch vonseiten der europäischen Verbraucherorganisation BEUC hagelte es harsche Kritik gegenüber der Neuerung. Man sehe mehrere Rechte eingeschränkt.
Ob das Europäische Parlament dem Entwurf tatsächlich zustimmt, bleibt abzuwarten. Wer bis zur endgültigen Entscheidung fliegen möchte, kann mit ein paar Tricks seinen Koffer leichter packen und so Gewicht einsparen. (lu)