Publiziert1. Juli 2025, 04:58

Sex & Food: Wie viel Protein du isst, hat Einfluss auf dein Liebesleben

Du willst mehr Energie im Bett? Dann lohnt sich ein Blick auf deinen Teller: Protein kann deine Libido pushen – oder sie ausbremsen.

Gloria Karthan

Joghurt mit Extra-Eiweiss, Shakes bereits zum Zmorge, sogar Chips und Waffeln mit Protein gibts mittlerweile im Handel: 2025 dreht sich gefühlt alles um das Muskel-Makro. Als groben Richtwert empfiehlt das BLV Erwachsenen 0.83 Gramm Protein pro Kilo Körpergewicht pro Tag. Das entspricht bei einem 70 kg schweren Mann 58 g Protein pro Tag und bei einer 57 kg schweren Frau 47 g Protein pro Tag. Wer schwanger ist oder stillt, sich vegetarisch oder vegan ernährt oder viel Sport treibt und Muskeln aufbauen will, hat nochmal andere Bedürfnisse.

Wer solche Empfehlungen dauerhaft ignoriert, spielt mit seiner Gesundheit. Denn Proteine liefern wichtige Aminosäuren, die Hormone und Gewebe aufbauen. Fehlt dir Eiweiss, leiden Energie und Stimmung – und sogar das Liebesleben. «Eiweiss ist für das sexuelle Wohlbefinden absolut unerlässlich», erklärt Sexologin Christine Rafe von Lovehoney gegenüber der australischen Website «Bodyandsoul». «Es hilft bei der Hormonproduktion, reguliert Neurotransmitter wie Dopamin und Serotonin, die die Stimmung beeinflussen, und trägt zur Muskelerholung und zum Energieniveau bei.» Das alles wirke sich positiv auf die Libido und die sexuelle Leistungsfähigkeit aus.

Für deine Libido braucht es Proteine. Übertreiben solltest du es aber nicht.

Für deine Libido braucht es Proteine. Übertreiben solltest du es aber nicht.

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Zu viel des Guten killt die Stimmung

Wenn du es mit dem Protein übertreibst, kann das allerdings nach hinten losgehen. Wer zu viel Protein konsumiert, treibt laut Rafe das Stresshormon Cortisol in die Höhe. Und ein hoher Cortisol-Spiegel ist ein Libido-Killer. Den ist dein Körper im Kampf- oder Fluchtmodus, lenkt das Kreislaufsystem Blut in Arme und Beine, damit wir vor Gefahr davonlaufen oder kämpfen können. «Wenn das Blut aus unserem Rumpf und den Genitalien wegströmt, ist das schlecht für Erektion oder klitorale Durchblutung.»

Eine ausgewogene Ernährung kann sich positiv auf deine Lust auswirken.

Eine ausgewogene Ernährung kann sich positiv auf deine Lust auswirken.

Unsplash/Calvin Shelwell 

Forschende sehen zudem Zusammenhänge zwischen einer eiweissreichen und kohlenhydratarmen Ernährung und Hormonungleichgewichten bei Frauen sowie tieferen Testosteronwerten bei Männern. Laut einer britischen Studie haben Anhänger von stark eiweissreichen Diäten bis zu 37 Prozent weniger Testosteron im Vergleich zu Männern, die sich ausgewogen ernähren. Die Sexologin empfiehlt darum eine ausgewogene Ernährung – um «den Körper und deine Lust zu nähren», statt sich auf nur einen Nährstoff zu fixieren.

1. Balance statt Makro-Mathe: Kombiniere Protein immer mit komplexen Kohlenhydraten, gesunden Fetten und viel ballaststoffreichem Gemüse. Das stabilisiert deinen Blutzucker und lässt deine Libido nicht abfallen.

2. Stresskiller auf dem Speiseplan: Magnesiumreiche Lebensmittel wie dunkle Schoggi, Mandeln oder Spinat können deinen Cortisolspiegel senken. Und entspannter Sex macht erwiesenermassen mehr Spass.

3. Dehydrierung senkt die Libido: Dein Körper braucht Wasser, um zu funktionieren – auch im Bett. Bei Flüssigkeitsmangel fährt dein Kreislauf runter, du wirst müde, bekommst Kopfschmerzen oder wirst reizbar. Dehydrierung kann sogar die vaginale Befeuchtung oder die Erektionsfähigkeit beeinträchtigen.

4. Gesunde Fette machen Lust: Omega-3-Fettsäuren unterstützen die Produktion von Dopamin und Testosteron, fördern die Durchblutung und verbessern die Stimmung. Baue deshalb Fisch, Leinsamen oder Walnüsse in deinen Speiseplan ein oder setze auf Supplemente.

Diverse Studien deuten zudem darauf hin, dass ein Überschuss an Proteinen und Mangel an Ballaststoffen – die in Früchten, Gemüse, Vollkornprodukten und Nüssen enthalten sind – zu Verstopfungen führen kann. Ebenfalls ziemlich unsexy: übler Mundgeruch, der wegen übermässigem Eiweissverzehr entsteht und sich durch Zähneputzen nicht entfernen lässt. Dieser Effekt ist auf einen Stoffwechselzustand namens Ketose zurückzuführen: Um überschüssige Proteine abzubauen, produziert dein Körper Aceton. Die Folge ist ein starker Mundgeruch, der mit dem Geruch gärender Früchte verglichen werden kann.

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