Publiziert1. Juli 2025, 09:43
Police Grand-Ducale: 1200 Bodycams für zwei Millionen Euro gehen an den Start
Mehr Objektivität bei Polizeieinsätzen: Luxemburg investiert zwei Millionen Euro in 1200 Bodycams für die Einsatzkräfte.

Seit diesem Dienstag sind sie am Mann oder an der Frau: Die Polizistinnen und Polizisten in Luxemburg sind nun mit Bodycams ausgestattet. Insgesamt wurden 1200 Geräte angeschafft, das Gesamtbudget dafür beträgt zwei Millionen Euro. Ziel der Maßnahme: mehr Objektivität, Transparenz und Sicherheit im Polizeialltag – für Beamte wie auch Bürger.
Die Kameras können in öffentlichen Räumen aktiviert werden, «wenn eine relevante Situation vorliegt», so die Polizei. In nicht öffentlichen Räumen dürfen sie vor allem dann genutzt werden, «wenn eine unmittelbare Gefahr für Leib oder Leben besteht oder ein Verbrechen oder ein Vergehen auf frischer Tat beobachtet wird».
Drei Stunden Schulung per E-Learning
«Alle Einsatzkräfte, die mit den Kameras ausgestattet sind, wurden im Vorfeld geschult», erklärt Alain Engelhardt, stellvertretender Generaldirektor der Polizei. Die Schulung erfolgte online und dauerte etwa drei Stunden. Dabei lernten die Beamten nicht nur den Umgang mit der Technik, sondern auch, wie die Aufnahmen dokumentiert und in Berichte eingebunden werden.
Innenminister Léon Gloden (CSV) stellte klar, dass nicht alle Polizistinnen und Polizisten gleichzeitig mit Kameras ausgestattet sein müssen: «Natürlich tragen nur jene auf Streife eine Bodycam. Die Erfahrung aus dem Einsatz wird zeigen, ob Anpassungen nötig sind.»
Die neuen Kameras sind kompakt, dennoch spüre man sie im Alltag. Das gesamte Equipment eines Einsatzbeamten wird zunehmend umfangreicher. «Wir verteilen das Gewicht auf Hüfte und Schultern – zwischen dem Gürtel und einer neuen taktischen Weste, die auch ballistischen Schutz bietet», erklärt Engelhardt. «Wer acht Stunden in Vollausrüstung unterwegs ist, weiß am Abend, was er getan hat.»
Bis Ende des Jahres soll zudem eine modernisierte Einsatzweste eingeführt werden. Der Komfort und Schutz soll somit weiter verbessert werden.
Die Einführung werde von der Polizei grundsätzlich positiv aufgenommen. «Die Bodycam hilft, Konflikte objektiv zu dokumentieren, sie bringt Transparenz und schützt vor falschen Anschuldigungen», sagt Engelhardt. Falls ein Beamter einmal vergisst, die Kamera einzuschalten, könne ein Kollege übernehmen. Ein Verfahrensfehler entstehe dadurch nicht: «In solchen Fällen gilt der bisherige rechtliche Rahmen wie vor dem 1. Juli.»
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