Kreml-Chef Wladimir Putin hat Europas Friedensordnung außer Kraft gesetzt – sie militärisch zu unterstützen ist die einzige Chance, ihre Existenz zu erhalten
NATO-Streitkräfte führen groß angelegte Verteidigungsübungen in Estland durch
Foto: Nato
Bis auf Spanien waren sich am Dienstag voriger Woche beim Nato-Gipfel in Den Haag alle Mitglieder einig, bis 2035 fünf Prozent ihres Bruttoinlandsproduktes für Verteidigung auszugeben. Spaniens sozialdemokratischer Premier Pedro Sánchez wusste sich in seinem scheinbar einsamen Widerstand freilich nicht nur einig mit der Mehrheit seiner Wähler, sondern auch mit vielen Sozialdemokraten vor allem in Deutschland.
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Ihr Widerstand hat zwei Wurzeln: das Wissen, dass so viel Nützliches vergeblich auf Finanzierung wartet – und die von der Friedensbewegung beeinflusste Aversion gegen jegliche Aufrüstung. Ihr sollte freilich das Wissen entgegenstehen, dass ausgerechnet Russlands Geheimdienst KGB Europas Friedensbewegung stets kräftig finanziell unterstützt hat und dass dem gewiss nicht Friedensliebe zugrunde lag.
Friede, das sollte man aus Erfahrung wissen, wird leider nicht dadurch gewährleistet, dass man unbewaffnet bleibt, sondern genau umgekehrt dadurch, dass man so gut bewaffnet ist, dass ein potenzieller Aggressor keinen Angriff riskiert: Man muss für Krieg gerüstet sein, um Frieden maximal abzusichern. Diesen Schutz bot seinen Mitgliedern am relativ preiswertesten das transatlantische Bündnis Nato – auch die Ukraine wäre nie überfallen worden, wenn sie der Nato angehört hätte.
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Im Moment liegen die Gründe für eine massive Aufrüstung allen voran der EU-Mitglieder auf der Hand: Putin hat Europas Friedensordnung durch seinen Überfall auf die Ukraine außer Kraft gesetzt – sie militärisch zu unterstützen ist die einzige Chance, ihre Eigenstaatlichkeit zu erhalten.
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Dieser Artikel erschien am
01.07.2025