Zwischen Rekordnationalspieler Lothar Matthäus und Bayern-Ehrenpräsident Uli Hoeneß herrscht aktuell wieder einmal Zoff. Am vergangenen Wochenende sorgte Hoeneß für Aufsehen, weil er in einem kicker-Interview erklärte hatte, Matthäus hätte „nicht mehr alle Tassen im Schrank“.
Der 64-Jährige hatte zuvor eine mögliche Ablösesumme für Stuttgart-Stürmer Nick Woltemade in Höhe von bis zu 100 Millionen Euro in den Raum gestellt. Nun hat der TV-Experte im Interview mit der SportBild nachgelegt und erklärt, wie die Hoeneß-Attacke bei ihm ankam.
„Ich habe diese Aussagen natürlich direkt gelesen. Verwundert haben sie mich nicht. Ich bin die Attacken von Uli Hoeneß seit 20, 25 Jahren gewohnt. Daher prallt das an mir ab“, erklärte Matthäus.
„Zumal er offensichtlich nicht genau gelesen hat, was ich gesagt habe: Das waren nämlich 80 bis 100 Millionen Euro als Ablöse, nicht fixe 100 Millionen.“
Matthäus will sich nicht mit Hoeneß zusammensetzen
Eine Größenordnung, zu der Matthäus auch weiterhin steht. „Wenn man den Markt analysiert und kennt, dann weiß man, was ein Spieler wie Woltemade wert ist. Er hat noch drei Jahre Vertrag beim VfB. Stuttgart ist durch gutes Wirtschaften in den vergangenen Jahren nicht auf Verkäufe angewiesen“, so der langjährige Bayern-Profi.
So habe Woltemade seinen Wert „zuletzt immer wieder unter Beweis gestellt.“ Sei es im DFB-Team, bei der U21-EM oder in Stuttgart. „Wenn man den Markt kennt, dann ist die Zahl 80 bis 100 Millionen Euro schlichtweg realistisch. Aber vielleicht lebt Uli Hoeneß hier zu sehr in seiner Welt, um das zu verstehen“, stichelt Matthäus.
Für Matthäus macht es deshalb auch keinen Sinn, sich noch einmal mit dem 73-Jährigen auseinanderzusetzen. „Sich mit Uli Hoeneß an einen Tisch zu setzen macht keinen Sinn mehr. So wie ich sein Lebenswerk respektiere, kann er das umgekehrt anscheinend nicht.“