War ja auch kein Wahlversprechen… oder?

by No_awards_please

9 comments
  1. Kleine Ergänzung, falls jemand noch mehr Kontext dazu haben möchte.

    Mit dem ursprünglichen Gesetzesentwurf hätten die Energiekonzerne sogar weiterhin Milliarden gemacht und der gesenkte Preis wäre über Steuern finanziert worden. Eine klassische Umverteilung zu Gunsten der finanziell schwächeren.

    Hintergrund: Grundsätzlich verbraucht der reichere nicht im gleichen Maße mehr Strom, wie er mehr Geld hat. Wenn er die zehnfachen Einnahmen hat, schaltet er deswegen ja nicht abends 10 Fernseher ein, duscht 10x am Tag und kocht sich 10 Mittagessen. Daher ist der Stromverbrauch ähnlich (ins Gewicht fallen natürlich mehr Quadratmeter, eventuell ein E-Auto, Klimaanlage, größerer Kühlschrank usw. Aber, entscheidend ist, es ist nicht annähernd proportional). Die prozentuale Belastung für beide ist also massiv unterschiedlich. Wirklich reiche Haushalte zahlen weniger als 1 % für Strom, sehr arme Haushalte, teilweise 20 %.

    -> Es wäre also ein sehr faires Gesetz, jeder würde Geld sparen, aber je ärmer er ist, desto mehr – und es hätte erneuerbare Energien mal eben so als Nebenprodukt massiv gestärkt.

    Die Argumentation, warum dies jetzt auf einmal doch nicht mehr möglich sein soll (es war von beiden Parteien vor der Wahl versprochen), ist, kurz gefasst, weil der Staat dafür kein Geld hat. Man kann jetzt natürlich darüber streiten, ob es sinnvoll ist, lieber eine Mütterrente vorzeitig einzuführen und dafür dieses sinnvolle Gesetz nicht, aber viel interessanter an der Sache ist ja, dass die Stromkonzerne in Deutschland jeden Monat Milliarden-Gewinne einfahren. Der Strompreis MUSS also nicht so hoch sein, er ist es auch, weil eine Handvoll Konzerne gerne exorbitante Gewinne einfahren möchte.

    Man könnte sehr einfach (gut, zugegeben, es ist eher komplex, aber politisch definitiv möglich) sagen, liebe E.ON und Co., ihr geht jetzt bitte mit dem Strompreis mal soweit runter, dass ihr nicht mehr 5 Milliarden Gewinn macht, sondern nur noch 3 oder 4. Der Effekt wäre massiv und die einzigen, die darunter leiden würden, wären ein paar Aktionäre, die dadurch ein klein wenig gesunkene Dividende pro Jahr einstreichen würden.

    Aber, das würde ja viel zu weit gehen. Lassen wir lieber die arme allein erziehende Mutter weiterhin 20 % ihres Einkommens für Strom aufbringen. Wohlgemerkt nachdem 60 % für die Miete draufgegangen sind. Aber da hat sie ja noch genug für trocken Brot und Wasser übrig…

    Interessant an der Sache ist auch, dass der Preis für Industrie und Gewerbe gesenkt wird. Das sind 75 % des gesamten Stromverbrauch. Privathaushalte verbrauchen nur 25 %. Für diese 3/4 ist das Geld also da, für die Privathaushalte aber nicht. Jeder kann sich selbst überlegen, für wen hier Politik gemacht wurde.

  2. Meine gelesen zu haben es wären 100 Euro im Jahr

    Wäre nur ein Döner im Monat. Rettet keinen.

  3. Ich weiß gar nicht warum eigentlich alle so rumheulen wegen des Strompreises. Der Trick ist einfach jedes Jahr zu wechseln, dann bekommt man immer die besten Konditionen.

    Und wenn man Elektroauto fährt oder mit Wärmepumpe heizt nimmt man einen dynamischen Stromtarif und zahlt da auch sehr wenig, wenn man die Last nach Preis steuern lässt (17ct hab ich nachts fürs Auto bei Octopus).

    Ob jetzt 2ct Stromsteuer wegfällt ist dann auch egal

  4. “Milliardengewinne” bei Konzernen klingt immer so als sei das was unverschämtes was nicht vorkommen sollte. Wenn Konzerne viele Millarden Schulde haben und außerdem noch viele Millarden in Netzausbau etc. investieren sollen, dann geht die Rechnung ohne Milliardengewinne nicht auf.

  5. Ja logo, die Konzerne verdienen sich an der Stromsteuer dumm und dusselig.

  6. Sind nicht mehr als die Hälfte beim Strompreis Steuern und Abgaben? Die fetten Diäten und Pensionen müssen sicher bleiben und die nächste Erhöhung bezahlt sich auch nicht von selbst.

  7. Ihr wolltet die CDU, ihr habt die CDU.

    Und dazu noch ihre besten betrugo Kumpanen die auf Sozial tun.

  8. Die „Konzerne“ sind in dem Falle das Netz und das ist teilweise ein Minusgeschäft. Und die „Konzerne“ sind eigentlich die öffentliche Hand.

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