23.33 Uhr: Selenskyj drängt auf Schaffung einer europäischen Rüstungsindustrie

Vor dem Hintergrund eines Teilstopps US-amerikanischer Waffenlieferungen fordert der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj die EU zur Stärkung der eigenen Rüstungsindustrie auf. “Wir müssen Europas eigene Verteidigungsindustrie aufbauen, damit Russland uns in keinem Bereich überlegen sein kann”, sagte der Staatschef bei einem Abendessen anlässlich der Übernahme des EU-Ratsvorsitzes durch Dänemark in Aarhus.

Waffenlieferungen für die Ukraine seien zusammen mit neuen scharfen Sanktionen gegen Russland entscheidend für die Sicherheit Europas. Die Sanktionen seien so zu gestalten, dass Moskau nichts mehr erhalte, was für die Waffenherstellung verwendet werden kann, sagte Selenskyj.

22.14 Uhr: Tote durch russischen Beschuss im Donezker Gebiet

Im ostukrainischen Gebiet Donezk sind durch russische Angriffe am Donnerstag mindestens fünf Menschen getötet worden. Weitere zwölf wurden verletzt, teilte der Militärgouverneur des Gebiets, Wadym Filaschkin, bei Telegram mit. Zwei Männer seien dabei in der frontnahen Stadt Pokrowsk getötet worden, drei weitere in den Dörfern Bilyzke und Illiniwka. Filaschkin forderte die verbliebenen Bewohner der Region erneut auf, in sichere Gebiete zu fliehen.

20.50 Uhr: Russischer Drohnenangriff auf Hauptstadt Kiew

Das russische Militär hat einen Drohnenangriff auf die ukrainische Hauptstadt Kiew gestartet. Die Flugabwehr sei am Ostufer des Flusses Dnipro aktiv, teilte Bürgermeister Vitali Klitschko bei Telegram mit. Es seien weitere Kampfdrohnen im Anflug auf die Dreimillionenstadt. Die ukrainische Luftwaffe warnte ebenfalls vor russischen Drohnen in anderen Regionen – unter anderem in den zentralukrainischen Gebieten Poltawa, Tscherkassy, Kirowohrad und der westukrainischen Region Schytomyr.

20.10 Uhr: Wadephul mahnt Wang – China muss Einfluss auf Putin nutzen

Außenminister Johann Wadephul fordert eindringlich von China, seinen Einfluss auf Russland zu nutzen, um Kremlchef Wladimir Putin zu einem raschen Ende des Angriffskriegs gegen die Ukraine zu bewegen. «Wir setzen auf glaubwürdige und konkrete Anstrengungen von China, auf seinen großen Einfluss auch auf Russland, um diesen Konflikt zu beenden», sagte der CDU-Politiker bei einer Pressekonferenz mit dem chinesischen Außenminister Wang Yi in Berlin. Er habe an Wang “appelliert, die Möglichkeiten zu nutzen, die vorhanden sind, um Russland an den Verhandlungstisch zu bringen”.

19.53 Uhr: Früherer Verwaltungschef in Luhansk bei Explosion getötet

Bei einer Explosion in der von Russland besetzten ostukrainischen Stadt Luhansk ist nach Angaben der von Moskau eingesetzten Behörden ein früherer Verwaltungschef getötet worden. Drei weitere Menschen seien verletzt worden, teilten die Moskau-treuen Behörden am Donnerstag mit. 

“Heute wurde infolge eines abscheulichen Angriffs im Zentrum” von Luhansk der frühere Verwaltungschef “unserer regionalen Hauptstadt, Manolis Pilawow, getötet”, erklärte der von Russland unterstützte Chef der Region, Leonid Pasetschnik, im Onlinedienst Telegram. Pilawow habe die Stadtverwaltung neun Jahre lang geleitet. Von ukrainischer Seite gab es zunächst keine Äußerung zu Pilawows Tod.

18.49 Uhr: Putin fordert Diplomatie und beharrt auf seinen Forderungen

Der russische Präsident Wladimir Putin hat nach Angaben aus dem Kreml beim Telefonat mit US-Präsident Donald Trump grundsätzlich eine diplomatische Lösung von Konflikten gefordert. “Er hat die Bereitschaft der russischen Seite zur Fortsetzung des Verhandlungsprozesses (mit der Ukraine) erklärt, teilte Putins außenpolitischer Berater Juri Uschakow nach Abschluss des knapp einstündigen Gesprächs mit. Moskau werde dabei aber nicht von seinen Zielen zur Beseitigung der Ursache des Konflikts abrücken.

18.41 Uhr: Russland stößt in der Ukraine weiter vor

Im ostukrainischen Gebiet Charkiw hat die russische Armee eigenen Angaben nach den Grenzort Milowe erobert. Der Vorstoß sei Teil einer Operation zur Schaffung einer Pufferzone entlang der russisch-ukrainischen Grenze, teilte das Verteidigungsministerium in Moskau mit. Ein veröffentlichtes Video zeigte Soldaten mit russischer Flagge auf einem Gebäude, das in dem Dorf stehen soll. Die ukrainische Seite bestätigte die Eroberung zunächst nicht.

17.58 Uhr: Gespräch zwischen Putin und Trump läuft gerade

US-Präsident Donald Trump und Russlands Präsident Wladimir Putin telefonieren miteinander. “Derzeit läuft das Gespräch”, bestätigte Kremlsprecher Dmitri Peskow den Beginn des Telefonats der staatlichen Nachrichtenagentur Tass zufolge. Nach dem Gespräch werde es eine Mitteilung für die Presse geben, sagte er. Das Telefonat hatten die beiden Staatschefs kurzfristig angekündigt.

17.50 Uhr: Acht Tote bei russischen Angriffen in mehreren ukrainischen Regionen

Bei russischen Angriffen auf mehrere Regionen in der Ukraine sind am Donnerstag acht Menschen getötet und Dutzende verletzt worden. Das melden ukrainische Behörden. In der östlichen Region Donezk gab es am Morgen eine Angriffsserie, bei der vier Menschen getötet wurden, wie die regionale Staatsanwaltschaft mitteilte. Zudem seien mehrere Wohnhäuser, Garagen, ein Ladengeschäft und eine Stromleitung beschädigt worden. In der Stadt Poltawa in der gleichnamigen Region im Norden der Ukraine wurde ein Rekrutierungszentrum der Armee getroffen, wie das Militär mitteilte. Dabei seien zwei Menschen getötet und 47 weitere verletzt worden, erklärten Rettungskräfte und Polizei. Im südukrainischen Odessa wurden beim Angriff einer Iskander-Rakete auf eine Anlegestelle am Hafen zwei Menschen getötet, sechs weitere Menschen seien verletzt worden.

17.23 Uhr: Russische Wirtschaft wächst wohl langsamer als erwartet

Die russische Wirtschaft könnte sich dem Internationalen Währungsfonds (IWF) zufolge stärker verlangsamen als bisher angenommen. Das Wachstum dürfte geringer ausfallen als die im April prognostizierten 1,5 Prozent, sagt eine IWF-Sprecherin am Donnerstag. Als Gründe nennt sie zyklische Faktoren nach der Überhitzung im Vorjahr, niedrigere Ölpreise sowie die verschärften westlichen Sanktionen. Der Fonds werde seine Prognose im Juli aktualisieren.

16.55 Uhr: Russland sagt Marine-Parade wohl aus Sicherheitsgründen ab

Russland sagt einem Medienbericht zufolge seine jährliche Marineparade in St. Petersburg aus Sicherheitsgründen ab. Das russische Nachrichtenportal Fontanka beruft sich dabei auf Insider. Die Parade war für den Tag der Marine geplant, der in Russland am letzten Sonntag im Juli gefeiert wird.

15.37 Uhr: Putin will offenbar noch heute mit Trump telefonieren

Der russische Präsident Wladimir Putin will laut Staatsmedien noch im Laufe des Tages mit US-Präsident Donald Trump telefonieren. “Ich werde heute mit dem amerikanischen Präsidenten sprechen”, sagte der Kremlchef nach Angaben der staatlichen Nachrichtenagenturen RIA Nowosti und Tass am Donnerstag beim Besuch einer Ausstellung. Trump verkündete daraufhin auf seiner Social Media Plattform Truth Social, dass er um 10.00 Uhr (16.00 Uhr MESZ) mit Putin sprechen werde. Zuletzt hatten Putin und Trump am 14. Juni miteinander telefoniert.

15.30 Uhr: Von der Leyen – Reduzierung von US-Waffenlieferungen an Ukraine “wichtiges Signal” für Europa

Der von der US-Regierung angekündigte Stopp bei der Lieferung einiger wichtiger Waffen für die Ukraine ist nach Worten von EU-Kommissionspräsidentin Ursula eine Aufforderung an Europa. “Das ist eine klare Botschaft, unsere eigene Unterstützung zu verstärken, unsere europäischen Verteidigungskapazitäten auszubauen”, sagte die Kommissionschefin am Donnerstag vor Journalisten in Dänemark. Dies gelte nicht nur für die Europäische Union sondern für den gesamten europäischen Kontinent, fügte sie hinzu.

14.13 Uhr: Ukraine hat offenbar russische Batteriefabrik mit Drohnen getroffen

Das ukrainische Militär hat eigenen Angaben zufolge eine russische Batteriefabrik in der Region Lipezk angegriffen. Die Drohnenattacke in der Nacht auf Donnerstag habe zu Explosionen geführt und die Produktion in dem Werk im Südwesten Russlands zum Erliegen gebracht, teilt die ukrainische Armee mit.

14.02 Uhr: Laut Gouverneur zwei Tote bei russischem Angriff auf Odessa

Bei einem russischen Luftangriff auf die Hafeninfrastruktur in der südukrainischen Stadt Odessa sind örtlichen Behördenangaben zufolge zwei Menschen getötet worden. Weitere zehn Menschen seien dort verletzt worden, erklärten die ukrainischen Rettungskräfte. Zudem sei ein Rekrutierungszentrum getroffen worden, teilte die Armee mit. Bei dem Angriff sei eine mit Streumunition bestückte ballistische Rakete zum Einsatz gekommen, sagt der Regionalgouverneur Oleh Kiper im ukrainischen Fernsehen.

13.58 Uhr: Dänische Ratspräsidentschaft für EU-Beitritt der Ukraine

Die dänische Ministerpräsidentin Mette Frederiksen hat der Ukraine Unterstützung für einen EU-Beitritt zugesagt. «Die Ukraine gehört in die EU. Das liegt sowohl im Interesse Dänemarks als auch Europas», sagte Frederiksen bei einem Treffen mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj am Donnerstag in Aarhus. Dänemark werde während seiner EU-Ratspräsidentschaft alles in seiner Macht Stehende tun, um die Ukraine auf ihrem Weg zur Mitgliedschaft zu unterstützen.

12.49 Uhr: Noch diese Woche Telefonat von Trump und Selenskyj zu Waffen

US-Präsident Donald Trump und der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj werden einem Zeitungsbericht zufolge voraussichtlich am Freitag miteinander telefonieren. Dabei werde es um den abrupten Stopp einiger wichtiger Waffenlieferungen der USA an die Ukraine gehen, berichtet die “Financial Times” unter Berufung auf mit den Planungen vertraute Personen. Selenskyj werde auch mögliche künftige Waffenverkäufe ansprechen.

12.19 Uhr: Selenskyj überraschend in Dänemark gelandet

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj ist überraschend in Dänemark. Er landete er am Vormittag auf dem Flughafen von Aarhus. In der zweitgrößten Stadt des Landes ist gerade die EU-Kommission um Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen zu Gast, um gemeinsam mit der dänischen Regierung die sechsmonatige EU-Ratspräsidentschaft von Dänemark einzuläuten. Bei einem Treffen soll es darum gehen, wie die von Russland angegriffene Ukraine bestmöglich unterstützt werden kann. Dafür wird unter anderem ein möglicher Weg zur EU-Mitgliedschaft besprochen.

11.54 Uhr: Vizechef der russischen Flotte getötet

Der für die Marineinfanterie zuständige Vizechef der russischen Flotte, Generalmajor Michail Gudkow, ist im Grenzgebiet Kursk durch einen ukrainischen Raketenangriff ums Leben gekommen. Gudkow sei bei der Erfüllung seiner Pflicht gefallen, teilte der Gouverneur der am Pazifik gelegenen Region Primorje, Oleg Koschemjako, mit. Der 42-Jährige ist einer der ranghöchsten Kommandeure, die seit Beginn der russischen Offensive in der Ukraine im Februar 2022 getötet wurden. 

11.40 Uhr: Selenskyj will im eigenen Land hart gegen Verbündete Russlands vorgehen

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj will weiter hart gegen Menschen im eigenen Land vorgehen, “die sich mit Russland verbündet haben”. Das sagte er am Mittwochabend in einer Videobotschaft, offenbar auch mit Blick auf die Ausbürgerung des Oberhaupts der ukrainisch-orthodoxen Kirche, Metropolit Onufrij. “Personen mit politischem Einfluss und russischem Pass, Personen, die gegen die Unabhängigkeit der Ukraine in all ihren Dimensionen, einschließlich der spirituellen Unabhängigkeit, arbeiten, alle, die Aggression unterstützen oder rechtfertigen: Für all diese Menschen gibt es in der Ukraine keinen Platz und wird es auch nie geben”, so Selenskyj.

07.35 Uhr: Ukraine – Fünf Verletzte bei russischem Luftangriff auf Odessa

Bei einem russischen Luftangriff auf die südukrainische Hafenstadt Odessa sind den örtlichen Behörden zufolge fünf Menschen verletzt worden. Darunter seien ein siebenjähriger Junge und ein neunjähriges Mädchen, teilt der Gouverneur der Region, Oleh Kiper, mit. Die beiden Kinder seien mit Rauchvergiftungen in ein Krankenhaus gebracht worden. Ein mehrstöckiges Wohnhaus sei bei dem Angriff beschädigt worden. Kiper zufolge wurden sechs Wohnungen vollständig und 36 weitere teilweise zerstört. Nach Angaben des Katastrophenschutzes brach in dem Gebäude ein Feuer aus. 50 Menschen seien aus dem brennenden Gebäude evakuiert worden. Das Feuer sei inzwischen gelöscht.

06.55 Uhr: Russland – Eine Tote bei ukrainischem Drohnenangriff auf Region Lipezk

Bei ukrainischen Drohnenangriffen ist in der südwestrussischen Region Lipezk den örtlichen Behörden zufolge eine ältere Frau getötet worden. Zwei weitere Menschen seien verletzt worden, teilt Regionalgouverneur Igor Artamonow mit. Trümmerteile einer abgeschossenen Drohne seien auf ein Wohnhaus in einem Bezirk der gleichnamigen Regionalhauptstadt gestürzt. Zudem sei in der Stadt Jelez ein im Bau befindliches Wohnhaus beschädigt worden. Das Moskauer Verteidigungsministerium teilt mit, dass die Luftabwehr in der Nacht insgesamt 69 ukrainische Drohnen über russischem Territorium und der annektierten Halbinsel Krim zerstört habe.

03.29 Uhr: Ministerien relativieren angekündigten Stopp von US-Waffenlieferungen an Ukraine

US-Beamte haben am Mittwoch einen vom Weißen Haus angekündigten Stopp von US-Waffenlieferungen an die Ukraine relativiert. Pentagon-Sprecher Sean Parnell erklärte, das US-Verteidigungsministerium biete US-Präsident Donald Trump “weiterhin robuste Optionen für die militärische Unterstützung der Ukraine, die mit seinem Ziel, diesen tragischen Krieg zu beenden, im Einklang stehen”. Außenministeriumssprecherin Tammy Bruce betonte ihrerseits, dass es sich nicht um eine “Beendigung der Unterstützung für die Ukraine oder der Waffenlieferungen” handele. Trump habe zudem erklärt, dass er an seinem Engagement für eine Lieferung von Patriot-Raketen festhalte.