Zweites Spiel an der Heim-EM –

Darum gewinnen die Schweizer­innen heute gegen Island

Nadine Riesen feiert das Eröffnungstor mit den Schweizer Teamkolleginnen gegen Norwegen bei der UEFA Europameisterschaft der Frauen im St. Jakob-Park, Basel, am 2. Juli 2025.

Gegen Island wollen die Schweizerinnen auch zum Schluss des Spiels jubeln: Nadine Riesen (Nummer 8) wird von ihren Teamkolleginnen nach ihrem Tor gegen Norwegen geherzt.

Foto: Michael Zemanek (Imago, Shutterstock)

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Das zweite EM-Spiel der Schweizerinnen ist enorm wichtig. Das Team von Trainerin Pia Sundhage braucht dringend Punkte, bestenfalls einen Sieg, soll der Traum vom Viertelfinal weiterleben. Diese vier Faktoren sprechen für einen positiven Ausgang gegen Island.

Die richtige Formkurve

Von einem erfolgreichen Jahr kann bei beiden Teams kaum die Rede sein: Sowohl die Schweizerinnen als auch die Isländerinnen haben in acht Spielen nur einmal gewonnen – jeweils im letzten Test vor der EM. Die Form der beiden Teams zu Beginn dieser Endrunde präsentiert sich aber unterschiedlich.

Die Isländerinnen bekundeten im Startspiel gegen Aussenseiter Finnland grosse Mühe: in der ersten Halbzeit kein Schuss aufs gegnerische Goal, dazu eine Rote Karte und am Ende eine 0:1-Niederlage. Offensiv zu harmlos oder ineffizient, defensiv anfällig.

Die Schweizerinnen hingegen zeigten gegen Gruppenfavorit Norwegen eine ihrer besten Halbzeiten seit langem: angriffig, kreativ, überlegen. Zwar folgte nach der Pause eine Baisse mit zwei Gegentoren, doch der Auftritt bei der 1:2-Niederlage beweist: In dieser Verfassung können sie gegen alle Gruppengegnerinnen reüssieren.

Die Euphorie der Fans

Fussballstadion St. Jakob-Park in Basel bei Nacht während des UEFA Frauen-EM 2025 Gruppenspiels zwischen Schweiz und Norwegen, mit einer Zuschauerzahl von 34.063 angezeigt auf der Leinwand.

34’063 Fans waren beim Eröffnungsspiel in Basel dabei und sorgten für eine prickelnde Stimmung.

Foto: Daniela Porcelli (Getty Images)

Erst war da der Gesang von Beatrice Egli, begleitet von Tausenden weiteren Stimmen, die im Basler St.-Jakob-Park gemeinsam den Schweizerpsalm sangen. Hühnerhaut garantiert. Und die Euphorie der Schweizer Fans war über das gesamte Eröffnungsspiel hinweg spürbar. Jeder Angriff, jede Grätsche, alles, was dem Schweizer Team zugutekam, wurde frenetisch bejubelt. «Es war ein einzigartiges Gefühl», sagte Noelle Maritz nach dem Spiel. «Die Fans haben uns durch das ganze Spiel getragen.» 

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Wie weit eine solche kollektive Euphorie ein Team tragen kann, zeigte sich etwa vor drei Jahren bei der EM in England oder vor sieben Jahren bei der EM in den Niederlanden. Bei beiden Austragungen wurden die Gastgeberinnen auch Europameister. Klar, die Ziele sind in diesem Jahr kleiner. Die Euphorie der Fans kann aber für das Erreichen dieser von grossem Wert sein.

Die offensiven Unterschieds­spielerinnen

Schweizer Spielerin Sydney Schertenleib in Zweikampf mit Island-Spielerinnen Saedis und Glodis Viggosdottir während der Women’s Nations League in Zürich.

Duell der Leistungsträgerinnen: Islands Aushängeschild und Captain Glodis Viggosdottir (rechts) im Zweikampf mit dem Schweizer Talent Sydney Schertenleib.

Foto: Claudio Thoma (Freshfocus)

Glodis Viggosdottir, die vor dem ersten Spiel einige Tage mit Magenproblemen zu kämpfen hatte und gegen Finnland ausgewechselt wurde, ist die grosse Figur im isländischen Team, das ansonsten nicht die ganz grossen Namen präsentieren kann. Zwar erzielte Sveindis Jonsdottir für den VfL Wolfsburg in der vergangenen Saison in einem Champions-League-Spiel gleich fünf Tore, doch unumstrittene Stammspielerin ist sie bei ihrem Club nicht.

Bei den Schweizerinnen hängt ebenfalls viel von der Tagesform von Captain Lia Wälti ab. Neben ihr wächst ein Team heran mit jungen Talenten wie Sydney Schertenleib oder auch Iman Beney. Zudem überzeugt Géraldine Reuteler, Stammspielerin bei Eintracht Frankfurt, mit ihrem Offensivdrang. Kommt nun beim Schweizer Team, bei dem in der Startformation des Eröffnungsspiels alle Spielerinnen ausser Riola Xhemaili bei einem Club aus Europas Top-5-Ligen unter Vertrag standen, noch die Effizienz dazu, kann dies sehr gut kommen. Zum Vergleich: Bei Islands Startaufstellung gegen Finnland spielten nur sechs von elf Spielerinnen in einer Topliga.

Die Gedanken an die EM 2017

Lara Dickenmann von der Schweiz jubelt nach ihrem Tor im UEFA Women’s Euro 2017 Spiel gegen Island.

Die Schweizerinnen bejubeln den Ausgleichstreffer von Lara Dickenmann (Mitte) bei der EM 2017 zwischen der Schweiz und Island. Die Schweizerinnen gewannen am Ende 2:1.

Foto: Getty Images

Zwei Spiele, keine Siegerinnen. Nur aufgrund der Bilanz der beiden Aufeinandertreffen zwischen der Schweiz und Island in diesem Jahr in der Nations League scheint es nicht gerade einfach, für das kommende Spiel einen Favoriten zu benennen. Viel wichtiger sind daher die drei Tore, die die Schweizerinnen gegen Island im April erzielen konnten. Dass diese nicht zum Sieg reichten, eine 3:1-Führung noch aus der Hand gegeben wurde, lässt sich nur durch Minuten der Unachtsamkeit in der Schweizer Defensive erklären.

Hoffnung zu schöpfen, gilt es daher aus dem letzten und bisher einzigen EM-Sieg der Schweizerinnen aus dem Jahr 2017, bei dem neben Lia Wälti oder auch Noelle Maritz fünf weitere Schweizerinnen aus dem aktuellen EM-Aufgebot dabei waren. Die Gegnerinnen damals: natürlich Island. Und die Erinnerungen daran dürften bei einigen in der Kabine wohl noch präsent sein.

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Die Schweizerinnen an der Heim-EM

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