Apple hat vor dem EU-Gericht in Luxemburg nach eigenen Angaben Beschwerde gegen eine Millionenstrafe der EU-Kommission eingereicht. Das im April verhängte Bußgeld in Höhe von 500 Millionen Euro gehe nach Ansicht des US-Konzerns „weit über das hinaus, was das Gesetz vorschreibt“, teilte Apple heute mit. Nach Einschätzung aus Brüssel verstößt der iPhone-Hersteller gegen die Wettbewerbsregeln der EU.

Die EU-Wettbewerbshüter werfen Apple unter anderem vor, Entwicklerinnen und Entwickler und Nutzerinnen und Nutzer mit einer Reihe von Regeln zur Nutzung seines App Store zu zwingen und Alternativen keine Chance zu lassen. Verlinkungen aus einer App auf eine Website und der Abschluss von Abonnements direkt über die App – ohne einen Umweg über den App Store – seien erheblich eingeschränkt.

Jahrelanger Streit

Die Kommission hatte im April mit weiteren Strafen gedroht, sollte der Konzern die Geschäftsbedingungen nicht anpassen. Apple hatte Ende Juni deshalb eine Reihe von Änderungen angekündigt, die die Kommission derzeit noch prüft.

Brüssel streitet bereits seit Jahren mit Apple über Verstöße gegen die EU-Wettbewerbsregeln. Der iPhone-Hersteller hatte immer wieder Änderungen angekündigt, die der Kommission bisher aber nie vollständig ausreichten. In einem anderen Verfahren verhängte die Kommission im März vergangenen Jahres bereits ein Bußgeld in Höhe von 1,8 Milliarden Euro, weil Apple seine Stellung auf dem Markt für Musikstreamingdienste ausgenutzt habe.