Sicherheit, Freiheit, Wohlstand
Wadephul dringt auf Stärkung der Bundeswehr und der Nato

09.07.2025, 19:22 Uhr

Bundesaußenminister Johann Wadephul (CDU) hat anlässlich des 70. Jahrestages des deutschen Beitritts zur Nato die Entschlossenheit der Bundesregierung hervorgehoben, das Bündnis weiter zu stärken. In einer Rede am Mittwochabend bei einem Festakt in Berlin bekannte sich Wadephul dabei auch dazu, “unsere Verteidigungsausgaben drastisch anzupassen”. “Es geht um unsere Sicherheit, unsere Freiheit, unseren Wohlstand”, betonte der Minister.

“Spätestens der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine hat uns vor Augen geführt, wie fragil Sicherheit und Frieden immer noch sein können – selbst in Europa, das viele bereits für einen Kontinent des ewigen Friedens hielten”, sagte Wadephul vor den rund 500 Gästen aus dem Paradeplatz des Bundesverteidigungsministeriums weiter. In der Ukraine werde sich zeigen, “ob auf dem europäischen Kontinent Grenzen mit Gewalt verschoben werden können”, sagte der Minister. Dabei sei auch die Nato in der aktuellen Lage “gefordert wie seit Jahrzehnten nicht”. Wadephul erinnerte daran, in welchem Maße besonders Deutschland früher von der Bündnissolidarität profitiert habe. In der Zeit des Kalten Krieges sei die Bundesrepublik die Ostflanke der Nato gewesen. Damals habe er selbst als Zeitsoldat in der Bundeswehr seinen Dienst versehen, “40 Jahre später war ich Reservist in Litauen, dort also, wo jetzt die Ostflanke der Nato verläuft”, fügte er hinzu.

“Kein Land, auch nicht Deutschland, kann seine Freiheit, seine Sicherheit und seine demokratischen Werte alleine verteidigen”, betonte Wadephul. Auch heute müsse daher das Bündnis gestärkt werden: “Die Nato der Zukunft muss beweglicher, entschlossener und technisch überlegen sein”. Insofern seien die 70 Jahre deutscher Nato-Mitgliedschaft “mehr als eine historische Marke”, sondern “ein Versprechen auf die Zukunft”.

Damals aber sei der deutsche Nato-Beitritt nach den Schrecken der NS-Zeit und des Zweiten Weltkrieges auch “ein Vertrauensbeweis und eine große Versöhnungsleistung” der Verbündeten gegenüber dem Deutschland der Nachkriegszeit gewesen. Dass Deutsche wieder Waffen tragen würden, sei damals “bei Weitem keine Selbstverständlichkeit” gewesen. Von deutscher Seite sei es zugleich – noch vor der Gründung der Bundeswehr – die bewusste Entscheidung gewesen, “unsere Verteidigung von Anfang an in ein Bündnis einzubetten”.