Backpackerin bleibt verschwunden
Australische Polizei findet Van von vermisster Deutscher
10.07.2025, 10:41 Uhr
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Seit mehr als zehn Tagen ist Carolina Wilga in Westaustralien verschwunden – zuletzt gesehen wurde die Deutsche in einem Geschäft in Beacon. Australische Beamte melden nun einen ersten Ermittlungserfolg: Sie finden das verlassene Fahrzeug der Vermissten.
Im Fall der vermissten deutschen Backpackerin Carolina Wilga melden australische Ermittler einen wichtigen Fund. Die Beamten entdeckten den Mitsubishi Delica, den die 26-Jährige gefahren hatte. Von Wilga selbst fehle jedoch weiterhin jede Spur, erklärte die Polizei von Westaustralien. Ersten Erkenntnissen zufolge hatte der Van mechanische Probleme, heißt es weiter.
“Das Fahrzeug wurde in der Gegend von Karroun Hill im Nordosten des Wheatbelt in Westaustralien verlassen aufgefunden. Man geht davon aus, dass es mechanische Probleme hatte”, erklärten die Beamten. Das Fahrzeug wurde demnach gegen 7 Uhr deutscher Zeit entdeckt. Nach dem Fund werde die Suche nach der Deutschen ausgeweitet, zusätzliches Personal werde in das Gebiet entsandt.
Die Polizei weitet die Suche zudem auch auf andere Landesteile aus, erklärte Kriminalhauptkommissarin Katharine Venn bereits zuvor. Denn niemand wisse genau, wohin Wilga, die als Backpackerin in Down Under unterwegs war, als Nächstes reisen wollte. “Sie hatte möglicherweise vor, in den Osten zu reisen, daher ist unsere Suche sehr umfangreich.”
Keine Hinweise auf Straftat
Die Behörden in allen Bundesstaaten und Territorien des Landes seien über das Verschwinden der jungen Frau informiert worden, betonte Venn. Jede Information und jeder Hinweis bezüglich ihres derzeitigen Aufenthaltsorts würden geprüft. Unter anderem seien Hinweise aus verschiedenen Ortschaften in Westaustralien eingegangen, darunter Albany und Margaret River.
Mittlerweile wurde auch die Kriminalpolizei in die Suche einbezogen. “Es handelt sich um Ermittlungen zu einer vermissten Person. Es gibt keine Hinweise darauf, dass Dritte an ihrem Verschwinden beteiligt sind”, sagte Venn. Aber es werde in alle Richtungen ermittelt. Sie fügte hinzu, dass die Vermisste sich möglicherweise auch im Outback verirrt haben könnte.
Wilga war zuletzt am 29. Juni in dem Ort Beacon, etwa 330 Kilometer nordöstlich von Perth, gesehen worden. Beacon liegt im sogenannten australischen Weizengürtel (Wheatbelt), einer dünn besiedelten, für ihren Getreideanbau bekannten Region. Seither verliert sich ihre Spur. Ihr Telefon ist ausgeschaltet – dabei soll sie zuvor ihre Familie in Deutschland regelmäßig kontaktiert haben.
Hubschrauber im Einsatz
Die Polizei startete in sozialen Medien einen Suchaufruf. Einsatzkräfte suchten derweil laut Venn unter anderem mit Hubschraubern und Flugzeugen das “unwirtliche, felsige Gelände” rund um Beacon ab. Zudem wurden im Rahmen der Ermittlungen Aufnahmen von Sicherheitskameras veröffentlicht, die die Deutsche am 28. Juni in Toodyay an einer Tankstelle und am nächsten Tag in Beacon vor einem Geschäft zeigen.
Der Polizei zufolge reist Wilga seit zwei Jahren in einem Van durch Australien und schläft meist in Hostels. Unter anderem soll sie sich den Trip durch Arbeit in Minen finanziert haben.