Berlin – Mit ihrer Art eckte sie schon 2016 als Kandidatin bei „Germany’s Next Topmodel“ an. Doch mit ihren neuesten Aussagen sorgt Model Julia Wulf für eine verbale Entgleisung.
In der Nacht von Donnerstag auf Freitag postete Wulf eine Instagram-Story, in der sie von einer angeblichen Club-Begegnung mit einem israelischen DJ berichtet. Das nimmt das Model zum Anlass, um eine unglaubliche These aufzustellen: Sie setzt Israel, den Nationalstaat des jüdischen Volkes, mit der Diktatur der Nationalsozialisten gleich.
Screenshot aus der Instagram-Story, die Wulf in der Nacht zu Freitag postete. Sie spricht mit schwerer Zunge, als sie ihren 440.000 Followern von ihrem Erlebnis mit einem israelischen DJ berichtet
Foto: juleslw/Instagram
In der Story ist zu sehen, wie die Hamburgerin nach einer durchfeierten Party-Nacht durch das nächtliche Berlin stakst. Dann berichtet sie von einem angeblichen Erlebnis in einer Bar.
Lesen Sie auch
Wulf behauptet: Dort habe ihr ein Mann ihren Platz streitig gemacht, woraufhin die ehemalige GNTM-Kandidatin den Unbekannten nach eigener Aussage leicht zur Seite schob. Der Mann habe sie gefragt, ob sie nicht wisse, wer er sei. Nachdem sie ihm erklärte, dass sie das nicht wisse und nur wolle, dass er aus dem Weg gehe, soll der Mann geantwortet haben: „Ich bin ein DJ aus Israel.“ Den Namen des DJs nennt Julia Wulf nicht.
Sie eckt immer wieder an: Nachdem Julia Wulf nicht wie viele andere ehemalige GNTM-Kandidatinnen zum Finale der Jubiläumsstaffel eingeladen wurde, beschwerte sie sich bei ihren Followern. Wulf in einer Story: „Warum werde ich nie zu GNTM-Sachen eingeladen? Ich checke das nicht.“
Foto: Getty Images for TUSH Magazine
„Und dann noch das I-Wort zu droppen – also wirklich!“
Wulf darauf in ihrer Story: „Bro. Was ist dein verficktes Problem? ,Weißt du, wer ich bin?‘ Und dann noch das I-Wort zu droppen – also wirklich! Ein DJ aus Israel (…), das ist wie, als würdest du 1939 droppen, dass du aus Deutschland kommst.“
Eine schockierende Entgleisung. Wulf vergleicht mit dieser Äußerung Israel („das I-Wort“) mit Deutschland im Jahr 1939, also jenem Jahr, in dem die Nationalsozialisten den Zweiten Weltkrieg begannen und die systematische Vernichtung der europäischen Juden vorbereiteten.
Lesen Sie auch
Wulf bedient damit ein aktuelles antisemitisches Narrativ. Israel-Gegner werfen dem Staat unter anderem vor, einen Genozid in Gaza zu begehen. Auch den barbarischen Angriff der Hamas am 7. Oktober 2023 habe Israel inszeniert.
2016: Julia Wolf (damals 20) als Kandidatin bei GNTM. Sie musste die Show einige Wochen vor dem Finale verlassen. Denn während der Dreharbeiten erlitt sie eine Lungenentzündung, wurde aus gesundheitlichen Gründen aus der Show genommen. Sie belegte somit den 11. Platz, obwohl sie als Favoritin galt
Foto: imago/foto2press
Das sagt Julia Wulf zum Nazi-Vergleich
BILD fragte bei dem Model nach, was es zur Instagram-Story zu sagen hat. Ihre Antwort? Macht die Sache nicht besser. Im Gegenteil. Sie setzt die systematische Ermordung von Millionen Juden durch die Nazis mit dem Kampf von Israel gegen die Terrororganisation Hamas gleich!
Anzeige
Auch interessant
Anzeige
Julia Wulf zu BILD: „Es ging mir darum, dass er das ,Israel‘ so rausgehauen hat, als ob das ein Aushängeschild wäre für ,mega krass cool‘ – wobei die gerade ein ganzes Volk auslöschen. Wenn das Deutschland gerade machen würde, wäre ich nicht stolz drauf, aus diesem Land zu kommen. Es war in dem Moment aber ein sehr schlechter und extremer Vergleich, weil wir natürlich eine schlimme Geschichte haben, in der WIR dasselbe gemacht haben mit Juden, die nun halt in Israel leben. Aber da habe ich in dem Moment nicht dran gedacht an die Parallele. Es ging mir nicht um Demokratie – einzig und alleine darum, wie cool er das findet, aus Israel zu kommen, während da ein Genozid passiert. Aber ja, war dumm und mega-weit hergeholt.“