
Die Juristin Brosius-Gersdorf wird nach Einschätzung von DLF-Hauptstadtkorrespondent nicht noch einmal aufgestellt. (picture alliance / dpa / Britta Pedersen)
Er nannte die Anschuldigungen gegen die Kandidatin seiner Partei, Brosius-Gersdorf, haltlos und sprach von einer Hetzkampagne.
Auch Grünen-Co-Fraktionschefin Dröge bezichtigte die Union, die Vorwürfe nur vorzuschieben. Hier werde versucht, mit Halbwahrheiten und Falschbehauptungen eine angesehene Juristin zu diskreditieren. Ähnlich äußerte sich die Fraktionsvorsitzende der Linken, Reichinnek.
Kritik aus Union an Brosius-Gersdorf
Am Vormittag hatte die Union darauf gedrängt, die Abstimmung über Brosius-Gersdorf abzusetzen. Zur Begründung wurden Unklarheiten bezüglich ihrer wissenschaftlichen Arbeitsweise im Rahmen ihrer Doktorarbeit angeführt, Kritik aus der Union hatte es auch an der liberalen Haltung der Juristin zu Abtreibungen gegeben. Das Plenum beschloss die Vertagung der Wahl mit den Stimmen von Union, SPD, Grünen und Linken. Die AfD stimmte dagegen.
Unions-Parlamentsgeschäftsführer Bilger kritisierte zwar eine intensive öffentliche Debatte zu Brosius-Gersdorf, “die zum Teil auch jegliches Maß verloren hat”. Wesentliche Voraussetzung sei aber, dass die Kandidaten für das Verfassungsgericht “über jeden fachlichen Zweifel erhaben sind”. Dies sei aus Sicht der Union “nun nicht mehr vollständig gegeben”.
Plagiats-Forscher distanziert sich vom CDU-Vorwurf
DLF-Journalist Detjen spricht von Kampagne
Brosius-Gersdorf ist nach den Worten Detjens eine “angesehene Verfassungsrechtlerin”, die keineswegs ungewöhnliche Positionen vertreten habe. Er sieht vielmehr eine Kampagne zur persönlichen Beschädigung der Juristin und geht nicht davon aus, dass sie noch einmal aufgestellt werden wird.
Diese Nachricht wurde am 11.07.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.