BEZIRK. Sicherheit für Menschen und Infrastruktur hat in Österreich einen hohen Stellenwert – besonders in einem Land mit vielen Bergen und Wildbächen. Naturereignisse wie starke Regenfälle, Hochwasser oder Muren machen immer wieder deutlich, wie wichtig Schutzmaßnahmen sind. Wie die Situation im Bezirk Amstetten und in Waidhofen aussieht, darüber informiert Christian Amberger, Sektionsleiter Wildbach- und Lawinenverbauung in Wien, Niederösterreich und im Burgenland.
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Sektionsleiter Christian Amberger. (Foto: WLV)
Vor genau 50 Jahren wurde daher mit dem Forstgesetz 1975 auch die Gefahrenzonenplanung eingeführt – eine wichtige Grundlage, um Menschen vor Naturgefahren wie Wildbächen, Lawinen, Rutschungen oder Steinschlag zu schützen.
Was zeigen Gefahrenzonenpläne?
In den Plänen sind gefährdete Bereiche deutlich eingezeichnet: Rote Zonen bedeuten hohe Gefahr – dort sollte nicht gebaut oder gewohnt werden. Gelbe Zonen sind weniger gefährlich, eine Bebauung ist aber nur unter bestimmten Auflagen möglich.
Wie entsteht so ein Plan?Fachleute der Wildbach- und Lawinenverbauung sammeln viele Daten, berechnen mögliche Naturereignisse und erstellen mithilfe moderner Programme eine Karte für jede Gemeinde. Diese Pläne zeigen, wo mit Gefahren gerechnet werden muss – etwa bei einem Unwetter, das statistisch gesehen alle 150 Jahre vorkommen könnte. Der Entwurf liegt dann vier Wochen im Gemeindeamt auf, wo Bürger Stellungnahmen abgeben können. Danach wird der Plan überprüft und beschlossen.Wie ist die Lage im Bezirk Amstetten und in Waidhofen?
In 31 von 35 Gemeinden gibt es bereits einen Gefahrenzonenplan. Insgesamt liegen über 1.600 Grundstücke und 20 Kilometer Straßen in gefährdeten Bereichen. Zum Schutz wurden in den Wildbächen schon rund 2.200 Schutzbauwerke errichtet. Die Pläne werden regelmäßig aktualisiert.
Wo kann ich den Gefahrenzonenplan einsehen?