Der Mann versorgte in seiner Wohnung regelmäßig andere Männer mit der Droge Mephedron. Da der sonst unbescholtene Pensionist seit Mai in U-Haft sitzt, hat er seine unbedingte Strafe bereits verbüßt
Wien – Ein 76-jähriger Wiener ist am Montag am Wiener Landesgericht nach dem Suchtmittelgesetz zu einem Jahr Haft, davon zwei Monate unbedingt, verurteilt worden, weil er im Zuge von Chemsex-Partys in seiner Wohnung andere Männer mit Mephedron versorgt hatte. 900 Gramm der psychoaktiven Substanz, der eine luststeigernde und euphorisierende Wirkung zugeschrieben wird, waren von der Anklage umfasst. Der Pensionist war umfassend geständig. Das Urteil ist bereits rechtskräftig.
Der bisher unbescholtene Mann veranstaltete seinen Angaben zufolge in seiner Wohnung regelmäßig an Wochenenden Sex-Partys. "In schwulen Kreisen ist es üblich, dass man da bestimmte chemische Substanzen zu sich nimmt", legte er in der Verhandlung dar. Er habe sich deshalb "dazu hinreißen lassen", Drogen zu besorgen: "Ich hab' einige Leute gekannt." Das Mephedron habe er dann "als Gastgeber zur Verfügung gestellt".
Angeklagter nannte sich "altersdumm"
"Altersdumm wie ich bin, habe ich mich ausnützen lassen als Spender", gab der 76-Jährige an, der von einer Justizwachebeamtin aus der Justizanstalt Josefstadt zur Verhandlung gebracht wurde. Der Mann war am 1. Mai festgenommen worden. Seither befand er sich wegen Tatbegehungsgefahr in U-Haft.
Bei einer Hausdurchsuchung wurden in einem Abstellkammerl in seiner Bleibe 182 Gramm Mephedron sichergestellt. Der 76-Jährige gab zu, knapp 720 Gramm in Verkehr gesetzt zu haben. "Von der Menge hat er ein Viertel bis ein Drittel verkauft. Den Rest hat er verschenkt", sagte Verteidiger Nikolaus Rast.
Rast ersuchte bei einem Strafrahmen von sechs Monaten bis zu fünf Jahren um ein mildes Urteil, wobei er vor allem darauf verwies, dass sein Mandant sich bisher nichts zuschulden habe kommen lassen: "Unbescholten mit fast 80 ist was anderes als unbescholten mit 22." Mit der über den Pensionisten verhängten Strafe waren der Verteidiger und die Staatsanwältin einverstanden. Da der 76-Jährige den unbedingten Strafteil in der U-Haft bereits abgesessen hat, wurde er nach der Verhandlung auf freien Fuß gesetzt. (APA, 14.7.2025)
by CasualStockbroker
6 comments
Klassiker
Also gestehen das verkauft zu haben, ist nicht wirklich intelligent. Auch die Mengenangaben sind nicht toll. Aber ja, in dem Alter wird es ihm wohl nicht mehr viel ausmachen.
Finde ich ehrlich gesagt nicht so schlimm. Auch wenn ich Chemsex parties als enorm gefählrich und problematisch ansehe.
Er ist halt genauso wie viele andere in dieses Mileu gerutscht und hat die Aufmerksamkeit und Gesellschaft genossen. Strafe muss sein, finde aber die Strafmildernden Argumente legit.
Das Problem mit Drogen, und besonders bei den Leuten die Drogen konsumieren wird bestimmt ned mit Knastzeit gelöst.
Mann, früher gabs mephedrone legal in jedem headshop 🙁
Alle Drogen frei für über 70 jahrige!!!!!
In der gay Szene sind diese Drogen Sex Parties n riesen Problem meiner Meinung nach.
Wie oft man da auf verschiedenen Apps angeschrieben wird um zwei drei in der früh ob man nicht Bock hat vorbei zu kommen. Und freihaus gefragt wird ob man chemsfriendly etc ist.
Ich hab unabhängig voneinander drei Leute in die Szene schlittern und versumpfen sehen. Zuerst gevögelt und auf den Sex Parties aktiv dann die Drogen bis es zum spritzen gekommen ist.
War einfach traurig zu sehen wenn ich von ihnen angebettelt wurde ob ich ihnen nicht ein zwei drei hundert Euro leihen könnte für die Miete oder 20€ fürs Geschenk vom Bruder.
Ich war mal aus Neugierde selbst auf so einer Party und habs mir angesehen. Im Endeffekt geht’s da nicht um den Sex mit Bewusstseinserweiternden Substanzen sondern ums Drogen nehmen und nebenbei vögeln wo zusätzlich Viagra geschluckt werden muss damit überhaupt was hoch geht.
Es ist gut dass er eingesehen hat dass es zuviel wurde
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