Kulturstaatsminister Wolfram Weimer hat eingeräumt, dass sein Buch „Das konservative Manifest: Zehn Gebote der neuen Bürgerlichkeit“ aus dem Jahr 2018 an einigen Stellen missverständlich formuliert ist. Im Interview mit dem Podcast „Meine schwerste Entscheidung“ der Funke-Mediengruppe betonte er, dass er sich klar von völkischem Denken distanziere und sich heute in einigen Passagen deutlicher ausdrücken würde.
Weimer räumt Missverständnisse in Buchpassagen ein
Kulturstaatsminister Wolfram Weimer hat im Gespräch mit dem Podcast „Meine schwerste Entscheidung“ der Funke-Mediengruppe (Donnerstagausgaben) zugegeben, dass sein Buch „Das konservative Manifest: Zehn Gebote der neuen Bürgerlichkeit“ aus dem Jahr 2018 an manchen Stellen missverständlich sei. Insbesondere gehe es um Passagen zum Niedergang Europas. „Wenn ich das heute noch mal schreiben würde, würde ich das anders schreiben und auch klarer“, so Weimer wörtlich gegenüber der Funke-Mediengruppe.
Er betonte, dass er „weit weg von jeder Form von völkischem Denken“ sei. Zudem erklärte Weimer: „Ich habe so viele Texte in meinem Leben geschrieben, da finden Sie bestimmt auch noch 30 andere Stellen, wo Sie sagen: Hätten Sie das nicht mal klarer ausdrücken können? Ich muss sagen: Ja, klar.“
Positionierung als Wertkonservativer und Liberaler
Im Interview äußerte Weimer zudem, er sei ein bekennender Wertkonservativer. „Ich bin aber in den meisten akuten politischen Fragen ein Liberaler“, sagte er im Podcast der Funke-Mediengruppe.
Als seinen Leitsatz nannte Weimer: „Make Aufklärung Great Again“. Er kritisierte die gegenwärtige Entwicklung hin zu unterschiedlichen Formen von Autoritarismus. „Derzeit werde Autoritarismus groß in unterschiedlichen Facetten, linker wie rechter Autoritarismus. Und in sehr großen staatlichen Zusammenhängen – Stichwort China, Russland – ist er brutal umgeschlagen und diktatorisch umgeschlagen“, so Weimer weiter. „Und auch im Westen haben wir autoritative Tendenzen, da kommen sie in der Regel vom Neonationalismus und von rechts. Und da ist die Idee Europa, also dieses Europa, wie ich es verstehe, als die Heimstatt der Aufklärung bedroht“, sagte der Kulturstaatsminister.
Europa vor entscheidender Weichenstellung
Nach Überzeugung von Weimer steht Europa vor einer entscheidenden Weichenstellung. Er stellte die Frage: „Neigen wir uns auch einem Autoritarismus zu, egal ob er nun links oder rechts ist, oder halten wir die Fackel der Aufklärung aufrecht?“ Zugleich betonte Weimer: „Und deswegen würde ich dieses `Make Aufklärung Great Again`, da würde ich unterschreiben.“ (Quelle: Podcast „Meine schwerste Entscheidung“ der Funke-Mediengruppe)
✨ durch KI bearbeitet, 17. Juli 2025 06:04.