“In einem nie dagewesenen Tempo”

General droht Russland mit Einnahme von Kaliningrad

Aktualisiert am 19.07.2025 – 09:14 UhrLesedauer: 2 Min.

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Ein Schützenpanzer der Bundeswehr: EIn US-General geht davon aus, dass die Nato einen russischen Angriff schnell abwehren kann. (Archivbild) (Quelle: IMAGO/Daniel Kubirski/imago)

Einen möglichen russischen Angriff auf Polen oder das Baltikum kann die Nato schnell abwehren, sagt ein US-General. Er schickt eine Warnung nach Moskau.

US-General Chris Donahue hat Russland davor gewarnt, von der Enklave Kaliningrad aus Nachbarländer anzugreifen. Die Nato könne darauf schnell reagieren. Die Truppen des Verteidigungsbündnisses seien in der Lage, das zwischen Polen und Litauen gelegene Gebiet “in einem nie dagewesenen Tempo” einzunehmen, sagte Donahue dem Fachportal “Defense News” zufolge am Mittwoch bei einer Militärkonferenz in Wiesbaden. Kaliningrad sei gerade mal 75 Kilometer breit und von Nato-Ländern umgeben.

“Wir haben das Szenario (einer Einnahme) bereits durchgespielt und Pläne für einen solchen Fall entwickelt”, erklärte Donahue dem Bericht zufolge. Er führte weiter aus: “Und wir haben die Fähigkeiten entwickelt, Russlands Vorteil durch Masse und Momentum zu neutralisieren. Wir wissen schon genau, was wir dafür brauchen.” Entscheidend dafür sei, dass die Nato über ausreichend Raketenwerfer verfüge, die von allen Mitgliedsländern bedient werden könnten.

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Quelle: t-online

Kaliningrad hat für Russland eine strategische Bedeutung. Zum einen ist hier die baltische Flotte stationiert, die auch über ballistische Raketen verfügt. Zum anderen könnte Russland die baltischen Staaten von der Landversorgung abschneiden. Möglich wäre das durch die Einnahme und Blockade des Suwalki-Korridors – ein nur etwa 65 Kilometer breiter Landstreifen zwischen Kaliningrad und Belarus, der Polen und Litauen verbindet.

Donahue führte aus, dass die Truppenstärke am Boden und die entsprechende Ausrüstung nicht an Bedeutung verliert, sondern zunimmt. “Wir können jetzt Ziele auf See vom Boden aus angreifen”, gab er als Beispiel an. Wichtig für die Nato sei, dass Daten und Informationen zwischen den Mitgliedsländern geteilt werden. Diese werde durch eine neue Plattform ermöglicht, die auch mit künstlicher Intelligenz arbeitet. “Wir wissen bereits genau, was wir mit der Cloud machen müssen, und wir wissen genau, welche unbemannten Systeme, Brigaden und weiteren Mittel wir dafür brauchen”, sagte Donahue.

Der US-General appellierte an Rüstungsunternehmen, neue Produkte so zu entwickeln, dass sie von verschiedenen Streitkräften genutzt und integriert werden können. “Sie müssen interoperabel sein”, verlangte er. So sollten etwa neue Waffensysteme Munition von verschiedenen Herstellern verwenden können.