“Fast die Hälfte fällt durch die Führerscheinprüfung” – Bis zu 4500 Euro kostet die Ausbildung zum Führerschein. Zu viel, meint Bundesverkehrsminister Schnieder (CDU) und möchte gegensteuern. Ein Interview mit Ralf Nicolai vom Fahrlehrerverband.
by sillymaniac
35 comments
Dass die Hälfte durchfällt, vor allem durch die Theorie, ist 100% Eugenverschulden der Prüflinge. Die Fragen sind davor klar, ist ja nicht so dass da Überraschungsfragen dran kommen
Dass er abartig teuer geworden ist, das stimmt
Denkt eigentlich jemand hier an die Fahrschulen ?
Diesel kostet mittlerweile 1,53€ statt 1,44€ und das Fahrschulauto kostet statt 350€ im Monat mittlerweile fast 450€!
Ist doch klar das man bei den Kosten sich 1.000-2.000€ mehr pro Führerscheinausbildung einstecken muss.
Wenn man sich Schnieders Wahlkreis anschaut, ist klar, warum er jetzt diese Sau durchs Dorf treibt.
Also abgesehen davon, dass die Preise für einen Führerschein mittlerweile wirklich extrem hoch sind und man vielleicht neben den Kosten für einen Führerschein, vielleicht auch gucken sollte ob man nicht vielleicht an diesme Punkt arbeitet:
>
Gerade im ländlichen Bereich ist man auf den Führerschein angewiesen.
Aber gut, tun wir mal so, als wäre es gottgegeben, dass man im ländlichen Raum unmöglich ÖPNV aufbauen könnte.
Ich mag den Typen den sie hier interviewt haben. Er redet so schön ungefiltert. Also nicht unhöflich oder so, das gar nicht. Aber ein Satz wie der Folgende ist einfach genial in seiner Ehrlichkeit:
>
Das liegt vor allem an den generellen Kostensteigerungen. (…) Auch die Autos werden teurer, die Leasingkosten und es gibt auch einen Fahrlehrermangel. Wir müssen deshalb schauen, dass wir die Fahrlehrer anständig bezahlen.
Also: Nein, es gibt keinen Fahrlehrermangel, sie sind nur nicht mehr so einfach ausbeutbar. Das ist etwas anderes als ein Mangel. Aber auch das fällt im direkt im Anschluss an diese Aussage selbst auf:
>Früher waren das Tagelöhner, die haben wirklich schlecht verdient, so dass jeder angestellte Fahrlehrer versucht hat, sich so schnell wie möglich selbständig zu machen.
Soll heißen, Fahrlehrer ist eigentlich erst seit kurzem eine echte Arbeit, vorher war es ein Nebenjob, ein übertrieben aufwendiges Hobby. Aber eben kein Beruf.
Alles andere was er da anspricht ist einfach eine vernünftige Darstellung der Probleme der ist Situation, er ist sogar aufmerksam genug, dass er sich nicht auf eine “die Migranten” Debatte einlässt. Dafür großes Lob. Als der Interviewer versucht die hohen Durchfallquoten in der Theorieprüfung an schlechte Sprachkenntnisse von Migranten zu knüpfen gibt es folgende Antwort:
>Das ist sicher ein Faktor – und nicht nur bei Migranten, sondern auch bei Menschen, die in Deutschland geboren wurden. Die tun sich mit den Fragen schwer, können sie teilweise nicht verstehen. Wir merken das im Theorieunterricht. Da werden einfache Wörter, wie etwa “Bodenwelle” nicht mehr verstanden.
Was eine gute und souveräne Antwort ist, das Problem wird anerkannt, der Faktor Migration wird auch bestätigt, aber man gibt die Antwort direkt so, dass man nicht einfach behaupten kann: “Nicolai hat gesagt, dass Migranten kein Deutsch können.”
Aber am Ende des Tages, Gründe gut genannt, aber das Interview an sich ist eigentlich mit der zweiten Frage und Antwort hinreichend zusammengefasst:
>
**BZ:** Trotzdem stellt sich die Frage, welche Möglichkeit die Politik hat, auf die Preisgestaltung Einfluss zu nehmen. Darüber wurde bislang nichts bekannt.
Das ist eine gute Frage, da bin ich auch gespannt, was wie das gehen soll. Ich habe meine Zweifel, dass das überhaupt möglich ist. Es soll ja demnächst einen Runden Tisch geben, bei dem sich Bund, Länder und die Verbände treffen, um das zu besprechen. Das wird spannend, was am Ende rauskommt.
Um ehrlich zu sein, möchte ich nicht wissen, wieviele Leute mittlerweile ohne bzw. mit gefälschten Führerschein in der Gegend herumkurven.
Kann mir hier jemand sagen, ob man in der Bundeswehr heute noch kostenlos den Führerschein machen kann?
Kann mir nämlich gut vorstellen, dass dann irgendwann eine Grenze überschritten ist und die Leute sich nur deshalb zum Dienst an der Waffe melden.
Die CDU wendet sich gegen die Fahrlehrer-Lobby?
Hab 2015 noch 1200€ gezahlt 😅
Die stakeholder haben doch gar kein Interesse an Reformen.
Der TÜV freut sich doch bei jedem Furz über die Prüfungsgebühr, die Fahrschulen über die Grundgebühr.
Mit 15 Mofa: Grundgebühr
Mit 16 Roller: TÜV + Grundgebühr
Mit 17 Auto: TÜV + Grundgebühr
Mit 18 A2: TÜV + Grundgebühr
Mit 26 Anhänger: TÜV + Grundgebühr
Alle strukturellen Reformen gehen zu Lasten der Fahrschulen oder des TÜVs.
Da gibt’s dann kurz vor den Wahlen eine Spende von 100.000 an die CDU/CSU und plötzlich will man von Reformen nichts mehr wissen, um die “hohe Ausbildungsqualität nicht zu gefährden”.
Eigentlich sollte man nur EINMAL eine generelle Verkehrsprüfung abgelegen müssen (z.B beim TÜV) und der Rest einfach nur über Mindeststunddn oder sogar nur über Zeit.
Z.b mit 16 macht man den A1 und legt da seine Prüfung ab. Mit 17 macht man dann BF17 und muss da nur Mindeststunden erfüllen. A2 gibt’s dann auch nur für Mindeststunden und A unbeschränkt nach 2 Jahren A2 automatisch dazu.
Weiß gar nicht mehr wieviel hundert DM ich damals gezahlt hatte…
Dem Bock Gärtnerei-Fragen stellen.
Die einzige Möglichkeit wo der Staat an der Kostenschrauben drehen könnte wären die Gebühren. Und wie in dem Artikel vorgeschlagen zumindest einen Teil der Kosten steuerlich absetztbar zu machen.
Einfach in Rumänien machen und mit Urlaub verknüpfen.
Ich sehe jeden Tag wie Leute am Steuer saugefährliche Dinge machen wie Handy während der Fahrt benutzen, zu dicht Radfahrer und Passanten überholen oder einfach auf Tempolimits scheißen und bei vielen solcher Sachen greift der Staat halt einfach null durch bisher. Oder auch andere asoziale Dinge wie dreistes Falschparken. In vielen anderen Ländern gibt es bei geringeren Verstößen Aufbaukurse für ein paar hundert Euro. Ich frag mich halt ob das nicht eine Option für Deutschland wäre, wenn Fahrschulen solche Kurse anbieten, sagen wir einmal die Woche Gruppen von 15-20 Personen, die Fahrschule nach Abzug der Kosten 30-50 Euro pro Teilnehmer bekommt und diese zusätzlichen Einnahmen dann die Kosten für die Fahrschüler entlastet.
In Deutschland haben wir sowieso schon viel zu geringe Strafen im Straßenverkehr und dementsprechend zu viel Rücksichtslosigkeit, wäre es dann nicht sinnvoll zwei Fliegen mit einer Klappe zu erwischen?
Ich hab grad die Quittung meines B Führerscheines gefunden. Am 27.03.2008 final alles Beglichen hat alles 757 Euro gekostet…
Wenn ich so auf die Straßen schaue, wie manch einer fährt, sollte man bei den restlichen 50% besser auch noch mal checken obs nicht nur Glück war.
Der Schniedel soll sich mal mehr drüber Gedanken machen dass weder jeder Mensch fahren *kann* noch jeder Mensch fahren *soll* und halt trotzdem jeder Mensch nen Anspruch auf Mobilität hat. Gedenkt er da mal was zu tun?
Die Preise werden immer lächerlicher, aber der fette Audi/BMW Fahrschulwagen bezahlt sich schließlich nicht von alleine. Verstehe wirklich nicht warum das immer solche fetten Nobelschlitten sein müssen, bei mir hat ein Golf auch gereicht. Und ja, ich weiß dass Fahrschulen bessere Preise für Autos bekommen, trotzdem sind das Mehrkosten von zehntausenden Euros.
Führerschein ist mittlerweile lächerliche Abzocke, auch durch die Klassen. Bin leider 2 Jahre zu jung für Klasse 3, damit könnte ich 7,5t + 3,5 Anhänger fahren. Habe leider nur Klasse B, um einen großen Anhänger ziehen zu können, müsste ich einer Fahrschule >1k € in den Rachen stopfen. Zudem die Rechnung mit zulässiger Gesamtmasse statt wirklichem Gewicht. Führt dazu, dass ich mit meinem Pickup nur nen kleinen 750kg Hänger ziehen darf, mein Kollege mit seinem Golf aber 1,3t…
Letztens gelernt: Es gibt viel zu wenig Fahrprüfer. Anmeldung zur Praxis bis Durchführung liegen gerne mehr als 6 Wochen auseinander. Das ist eine lange Zeit, wenn du nicht die Mittel hast, um da als Fahranfänger wöchentlich nochmal in der Fahrschule etwas zu fahren, um nicht einzurosten. Und anmelden, obwohl noch nicht durch ist auch nicht sonderlich schlau, wer weiß ob der Prüfungstermin nicht schneller da ist, als gehofft?
Damals waren meine Kosten im Vergleich zu meiner damaligen Ausbildungsvergütung etwa Faktor 1.9 (Kosten Führerschein/Vergütung). Im Vergleich was unsere Azubis jetzt bekommen ist dieser Faktor auf 3.2 geklettert…. Und das zeigt auch das Problem. Die Einstiegsgehälter sind nicht hinterher gekommen.
Edit: Brutto versteht sich.
Wieso machen Fahrschüler die Prüfung, die offensichtlich nicht ready sind? Ist das nicht Aufgabe des Fahrlehrers, da eine Einschätzung zu geben? Ich dachte sogar, dass der Lehrer einen anmelden muss und entscheidet, wann man “darf”, das hab ich aber offensichtlich falsch in Erinnerung.
Wie wäre es mal damit, dass Willkürsystem anzugehen und absurde Vorschriften einzugrenzen? Ebenso Bürokratie deutlich verringern.
Was von den Fahrschulen für Kosten aufgerufen werden ist schon absurd. Und dann wird jede Fahrstunde 5-10 Minuten verraucht oder anderweitig Zeit verschwendet.
Ebenso gibt’s bei Fahrprüfern halt immer solche und solche. Willkür ist so oder so an der Tagesordnung. Dämlichkeiten wie Einparken sollten ebenso aus der Prüfung gestrichen werden. Das ist einfach nicht relevant für die Fahrsicherheit aber oft ein Grund fürs Durchfallen.
Er weiß nicht, welche Möglichkeiten die Politik hat? Einfach eine Förderung. 2000€ vom Staat. Was beim Autokauf geht, klappt doch so auch.
Kürzlich wurde berichtet, dass es eine regelrechte Führerschein-Mafia (TÜV SÜD hat aufgedeckt) gibt, die Stellvertreter zu den Prüfungen schickt. Kosten gerne mal 5.000,- EUR für eine bestandene theoretische Prüfung!
Liebe Leute, es geht um Schreiben /Lesen!? “70 Prozent der Neuntklässler an Gemeinschaftsschulen, Werkrealschulen und Realschulen können nicht richtig lesen und schreiben.” Quelle: Schwäbische 20 – 25% der Schulabgänger wollen keine Ausbildung machen? (Bertelsmann-Studie) und 7,2% gehen von der Schule ohne Abschluss !
Wenn wir das mal zusammenführen, dann haben wir vielleicht eine Lösung: Vor Start der Führerscheinausbildung wird ein persönlicher Schreib- und Rechentest absolviert. Wer das nicht kann, kann auch kein Auto fahren. Wie will man denn Verkehrsregelen nachlesen, wenn das nicht möglich ist?
Und ganz ehrlich: Ich möchte niemanden auf unseren Straßen sehen/treffen, der den Führerschein durch einen Stellvertreter erhalten hat! Ergänzend: Foto vom Fahrschüler. Immer gut abgleichen, wenn Fahrstunde ist ;-).
Hab mit 17 meinen Führerschein gemacht, das war 2008/2009. Hab damals 1100€ bezahlt gesamt. Wahnsinn.
Kein Mitleid, wenn jemand durch die Theorieprüfung fällt.
Darauf kann man sich so einfach vorbereiten.
Du hast Prüfungsangst? Solange stumpf durchpauken bis du es ohne Nachdenken schaffst.
Du verstehst die Fragen nicht? Sind alle da, kann man lernen. Gibt auch Übersetzungen.
Bei der Praxis kann immer etwas unvorhergesehenes passieren. Aber Theorie… Sorry wer die nicht schafft, sollte auch nicht Autofahren.
Kann man ggf. die Anzahl an Fragen mal eindampfen? Ja, aber ich bezweifel, dass das groß etwas ändert.
Mehr als die Hälfte kann danach trotzdem Auto nicht fahren…
Letztes Jahr Sommer, 2400 inkl. Tüv, alle Kosten zusammen
Mitten in einer Großstadt
Strengt euch halt an. Meine Fahrschule war sehr teuer, deswegen hab ich auch gelernt.
Wenn ich mir die Leute auf der Straße anschaue denke ich mir, die Durchquote ist zu niedrig
Dass die Geburtenrate rapide gesunken ist und immer noch am sinken ist & die Fahrschulen ihre Gewinne weiterhin maximal halten wollen, ist hierbei sicher kein Grund?
Ähnlich wie mit dem Abitur – wenn zu viele durchfallen würden, dann macht man es halt immer leichter?
Kann ja nicht sein, daß in unserer gleichheits-fetischistischen Gesellschaft nicht alle das gleiche können.
In der Praxis durchfallen, hey, passiert. Wer in der Theorie durchfällt, sorry, der ist halt einfach entweder nicht die hellste Kerze auf der Torte oder verfügt über null Ambition den Lappen auch zu bekommen. Dann muß er halt mehr zahlen.
Kunststück.
Viele Fahrlehrer kamen aus dem Bund raus, 10-Jährig Verpflichtete. Dieser Nachschub ist mittlerweile komplett weg, die Fahrschulen bilden verdammt wenig selber aus (kostet ja Geld…), also Angebot und Nachfrage. Dazu sind die Kosten für Miete der Räumlichkeiten, Fahrzeuge, Versicherung und Sprit explodiert, in einigen Städten auch die für’s Parken.
Und auf der Seite der Prüflinge… du hast viele Geflüchtete und andere Migranten mittlerweile, bei denen hängt’s an den Deutschkenntnissen oder anderen Regeln oder dass die aus ihrer Heimat völlig anderes Fahren gewöhnt sind. Und dann hast du unter den jüngeren Fahrschüler:innen eben auch die Folgen von 3 Jahren Seuchen-Bedingungen, das merkst du genauso überall dass die in allen möglichen Bereichen intellektuell deutlich schlechter aufgestellt sind als die Vorjahre.
Wäre interessant zu wissen was du so die einzelnen Gründe sind. Bin in der letzten Minute vor Aufregung durch gefallen weil ich ein Schild übersehen habe.
Wundert mich wenig, bei den protzkarren die als fahrschulwagen dienen
was hat der bundesverkehrsminister damit zum tun … oder ist er traditionsbewusster dt autofahrminister ?
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