Internationale Geldwäscheprüfer statteten der Republik einen Besuch ab. Bei der letzten FATF-Prüfung drohte eine Graulistung Österreichs. Wie die „Presse“ erfuhr, verliefen die Gespräche äußerst kritisch.
In den vergangenen Wochen hatte das Bundesministerium für Finanzen große Schwierigkeiten, seine eigenen Sitzungssäle für Veranstaltungen und Besprechungen zu bekommen. So ausgebucht war das Haus in der Johannesgasse in Wien. Grund dafür war hochrangiger Besuch aus Paris. Das Kontrollteam der internationalen Antigeldwäschebehörde Financial Action Task Force (FATF) überprüft, ob Österreich Terrorismusfinanzierung und Geldwäsche ausreichend bekämpft und zitierte dafür Vertreter unterschiedlicher Behörden, Institutionen und Unternehmen zum Gespräch. Wie die „Presse“ erfuhr, verliefen die Befragungen äußerst streng und nicht jedes zur vollsten Zufriedenheit.
Bei der letzten Antigeldwäscheprüfung im Jahr 2016 stand es Spitz auf Knopf. Die Republik wäre beinahe auf die graue Liste gerutscht, wo derzeit Staaten wie Syrien, Südsudan oder Kongo zu finden sind. Der damalige Sektionschef des Finanzministeriums, Alfred Lejsek, führte bei den FATF-Vertretern, die bei der OECD angesiedelt sind, Sondergespräche, um das Fiasko abzuwenden. In keiner der 40 FATF-Kategorien erhielt Österreich zuletzt die Bestnote „sehr wirksam“. Obwohl Österreich mehr als acht Jahre für Verbesserungen Zeit hatte, läuft nun abermals nicht alles glatt.