„Bedingt durch technische Probleme am Telefonnetz bestehen Schwierigkeiten, die Notrufzentrale 112 zu erreichen“, teilt der CGDIS am Mittwoch um 17.27 Uhr in den sozialen Medien mit. Im Notfall sollen Nutzer versuchen, ein anderes Netzwerk zu nutzen, um die Notfallnummer 112 anzurufen. Grund dafür ist ein Ausfall des Internetnetzes bei Post Luxembourg, der zahlreiche Beeinträchtigungen mit sich bringt.
Die Notfallnummer 112 für Kunden der Post ist gegen 17 Uhr ausgefallen, wie CGDIS-Sprecher Cédric Gantzer im Gespräch mit dem „Luxemburger Wort“ ausführt. „Wenn die Menschen einen Notfall haben und versuchen, den 112 zu erreichen, sollen sie zuerst versuchen, einen anderen Mobilfunkanbieter auf ihrem Handy auszuwählen. Wenn das nicht klappen sollte und ein Notfall besteht, sollen sie direkt in eine Klinik, die Bereitschaftsdienst hat, fahren.“
Der CGDIS arbeitet zeitgleich an einer weiteren Lösung. „Der CGDIS besetzt gerade alle 96 Kasernen des Landes, sodass die Menschen bei ihren lokalen Rettungseinheiten vorstellig werden können. Über diesen Weg können sie über das Funknetz an den 112 kommen oder sicher sein, dass ihnen direkt geholfen wird.“ Das sei für den CGDIS ein großer Aufwand, alle Kasernen parallel zu besetzen, damit mindestens eine Person vor Ort ist. Um 19.30 waren laut Cédric Gantzer alle 96 Kasernen besetzt.
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Der nationale Krisenstab Centre de Gestion des Opérations (CGO) wurde aktiviert. Kurz nach 18 Uhr wurde eine Benachrichtigung von LU-Alert versendet. „Damit die ganze Bevölkerung, die erreichbar ist, diese Informationen erhält,“ so Gantzer.
Manche Mobiltelefone erreichte die Nachricht von LU-Alert um 19.50 Uhr. Foto: Screenshot
Um 19.40 Uhr teilt Monique Putz, die Pressesprecherin des Haut-Commissariat à la protection nationale dem LW auf die Frage, ob es sich um eine Cyberattacke handeln könnte, mit: „Im Moment können wir noch nichts zu möglichen Ursachen sagen. Wir kommunizieren, sobald wir mehr wissen.“
Polizei bleibt über Alternativnummer erreichbar
Bei der Polizei heißt es gegen 18 Uhr, sie sei dabei, eine Mitteilung zu verfassen, um die Bevölkerung darüber zu informieren, wie sie die Polizei kontaktieren könne. „Unseren Analysen zufolge liegt das Problem bei der Post als Provider“, so der Polizeisprecher. „Wir bitten die Leute daher, über andere Wege mit uns zu kommunizieren.“ Aufseiten der Polizei funktionierten die Kontaktmöglichkeiten, solange bei der Kontaktaufnahme nicht auf das Netz der Post zurückgegriffen werde. Auch die innerpolizeiliche Kommunikation sei dank Funk möglich.
Wie die Polizei mitteilt, kommt es auch zu technischen Problemen bei der Notfallnummer 113. Wer die Nummer nicht erreichen kann, soll in Notfällen die Nummern 691 027 956 oder 621 555 423 anrufen.
Ein Sprecher der CFL stellt auf LW-Anfrage in Aussicht, dass im Verlauf des Donnerstagmorgens die relevanten Informationen zu möglichen Auswirkungen des Ausfalls auf den Betrieb der CFL zusammengetragen werden sollen.
Im „Centre Hospitalier Emile Mayrisch“ (CHEM) soll die Panne keine Auswirkungen gehabt haben. Das habe ihm der CHEM-Generaldirektor bestätigt, teilt der Escher Bürgermeister, Christian Weis (CSV), der Präsident des CHEM ist, dem LW auf Anfrage mit.
Laut LW-Informationen funktionierte der Tele-Alarm-Dienst von „Hëllef Doheem“ vorübergehend nicht. In diesem Fall galten dieselben Anweisungen wie beim CGDIS.
Seit 20.30 Uhr gehen sowohl Anrufe als auch Nachrichten wieder durch. Das Netz von Post Luxembourg scheint wieder in Teilen intakt zu sein. Auch die Notrufnummern 112 und 113 funktionieren wieder landesweit, so die Post in einer Pressemitteilung. Ebenso sind die Internet- und Telefondienste im Land wieder verfügbar. Dies bestätigte der eigens wegen des Ausfalles eingerichtetet Krisenstab in einer Pressemitteilung um 21.12 Uhr.
Der Artikel wurde um 18.30 Uhr um die Informationen von CGDIS-Sprecher Cédric Gantzer erweitert. Um 19.30 Uhr kam die Aussage von Christian Weis hinzu, um 19.40 Uhr die Informationen vom Haut-Commissariat à la protection nationale. Um 21.12 Uhr wurde der Text noch einmal mit der Pressemitteilung des Krisenstabs aktualisiert.