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Eine Zoll-Vereinbarung zwischen Trump und der EU ist fast erreicht, ein neuer Satz wird besprochen. Eine Bedigung der USA scheint zu gelten.
Washington, D.C./Brüssel – Die USA und die EU könnten im Zollstreit einer Einigung einen Schritt nähergekommen sein. Das berichtet die Financial Times unter Berufung auf EU-Diplomaten.
EU könnte Zoll-Deal mit Trump zustimmen – eine neuer Zollsatz kursiert in Brüssel
Demnach könnte Brüssel wechselseitigen Zöllen in Höhe von 15 Prozent zustimmen. Damit würde man eine von US-Präsident Donald Trump angedrohte Anhebung auf 30 Prozent ab dem 1. August vermeiden. Eine ähnliche Vereinbarung haben zuletzt die USA und Japan getroffen. Dem Bericht zufolge ist auch geplant, dass Abgaben für einige Produkte wie etwa Flugzeuge, Spirituosen und medizinische Geräte entfallen.

EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen verhandelt mit den USA über die Zölle, die US-Präsident Donald Trump auf EU-Produkte erheben will. © Nicholas Kamm/AFP
Trotz der Fortschritte bereite die EU jedoch weiterhin Vergeltungszölle vor, falls die Verhandlungen doch noch scheitern sollten. Das Volumen des Pakets soll sich auf rund 93 Milliarden Euro belaufen.
Kanzler Merz erwartet baldige Einigung im Zollstreit mit Trump
Dass Bewegung in die Zoll-Verhandlungen mit Trump gekommen sind, deutete am Mittwochabend (23. Juli) bereits Kanzler Friedrich Merz an. Nach der Ankunft des französischen Präsidenten Emmanuel Macron in Berlin sagte er, er rechne mit einer baldigen Einigung mit den USA. Darüber wolle er auch mit Macron sprechen. „Wir werden über einige sehr aktuelle Fragen miteinander beraten, unter anderem über die aktuelle Handelspolitik, zu der wir in diesen Minuten hören, dass es möglicherweise Entscheidungen geben könnte“, sagte Merz.
Macron bekräftigte: „Wir teilen das Ziel der Stabilität und der möglichst niedrigen Zölle.“ Europa wolle dabei aber „selbstverständlich auch aus als Partner respektiert werden“, ergänzte er.
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Die Trump-Regierung dämpfte dagegen Hoffnungen, dass die EU und die USA auf eine Einigung zusteuern, die Zölle in Höhe von 15 Prozent vorsieht. Der stellvertretende Pressesprecher des Weißen Hauses, Kush Desai, wies den Bericht zurück.
Mögliche Meldungen über Handelsabkommen mit den Vereinigten Staaten sollten als Spekulation betrachtet werden, sofern Präsident Trump sie nicht selbst ankündigt, so Desai. Trump selbst hat vor kurzem ein Entgegenkommen angedeutet, allerdings nur, wenn die EU ihren Markt stärker für die USA öffnet.
Auf einem KI-Event sagte Trump: „Wenn sie zustimmen, die Union für amerikanische Unternehmen zu öffnen, dann werden wir einen niedrigeren Zoll erheben.“ Man sei in ernsthaften Verhandlungen, beteuerte Trump. Ob und wann diese zu einem Erfolg führen und ob dieser dann, wie im Fall Japans, ebenfalls Zölle von 15 Prozent vorsieht, bleibt vorerst noch offen. (grmo)