21:34 Uhr | Kiew will bis zu 1.000 Abfangdrohnen pro Tag bauen

Um die ständigen russischen Drohnenangriffe abzuwehren, will die Ukraine die eigene Produktion von Abfangdrohnen deutlich steigern. “Es gibt einen bestätigten Plan, auf eine Zahl von 500 bis 1.000 Abfangdrohnen pro Tag zu kommen, das wird nicht einfach”, sagte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj in seiner abendlichen Videobotschaft.

Drohnen sind zu einem immer wichtigeren Faktor für die Kampfführung beider Kriegsparteien in der Ukraine geworden. Sie werden sowohl an der Front als auch für den Beschuss des Hinterlandes eingesetzt. Nacht für Nacht sterben in der Ukraine Zivilisten oder werden durch Drohnenangriffe verletzt. Experten zufolge wird Russland in absehbarer Zukunft seine Produktion an unbemannten Flugapparaten auf bis zu 1.000 pro Tag steigern können. (Quelle: dpa)

16:39 Uhr | Tote durch russische Angriffe in der Südostukraine

Im Gebiet Donezk sind durch russische Angriffe mindestens zwei Zivilisten getötet worden. In den Städten Pokrowsk und Myrnohrad seien zwei Männer russischen Drohnenangriffen zum Opfer gefallen, teilte der Gouverneur der ostukrainischen Region Donezk, Wadym Filaschkin, über Telegram mit. Eine Person sei zudem in Pokrowsk verletzt worden. Fünf weitere Verletzte gab es demnach durch russischen Artilleriebeschuss in den Städten Kostjantyniwka und Druschkiwka. Filaschkin erneuerte seine Aufforderung an die verbliebenen Zivilisten, das umkämpfte Gebiet unverzüglich zu verlassen.

Im angrenzenden Gebiet Saporischschja ist Behördenangaben nach ein Mann ebenfalls durch eine Drohnenattacke getötet worden. Dies sei im Dorf Poltawka geschehen, schrieb der Gebietsgouverneur Iwan Fedorow bei Telegram. Infolge russischer Artillerieattacken seien in Wesseljanky und Stepnohirsk zwei Menschen verletzt worden. Russische Truppen sollen Medienberichten zufolge bereits am Rand von Stepnohirsk stehen. (Quelle: dpa)

14:16 Uhr | Verletzte nach russischem Angriff auf Charkiw

Bei einem russischen Bombenangriff auf die ostukrainische Stadt Charkiw sind nach Behördenangaben mindestens 14 Menschen verletzt worden. Ziel des Angriffs sei eine medizinische Einrichtung gewesen, teilte der Gouverneur der Region, Oleh Synjehubow, über den Kurznachrichtendienst Telegram mit. Vier Personen konnten lebend aus den Trümmern gerettet werden, nach zwei weiteren werde noch gesucht. Bereits am Vortag waren bei Angriffen mit Gleitbomben mehr als 40 Menschen verletzt worden. Die Stadt liegt nur rund 25 Kilometer von der russischen Grenze entfernt und ist regelmäßig Ziel russischer Angriffe. (Quelle: dpa)

13:14 Uhr | Deutschland sichert Ukraine zwei weitere Patriot-Systeme zu

Die Ukraine hat nach Angaben von Präsident Wolodymyr Selenskyj die Zusage für drei weitere Patriot-Flugabwehrsysteme erhalten. Zwei davon sollen aus Deutschland stammen, eines aus Norwegen. Das erklärte Selenskyj gegenüber Journalisten. Mit den Niederlanden werde zudem gesprochen. Bis zu sieben weitere Patriot-Systeme könnten geliefert werden. Konkrete Zeitpläne nannte der Präsident nicht. Deutschland will neben der Finanzierung zweier Systeme auch zwei eigene Einheiten abgeben – unter der Bedingung, dass sie binnen acht Monaten ersetzt werden. Zudem laufen Gespräche über mögliche Ringtausch-Modelle unter europäischen und NATO-Partnern, ein Ergebnis stand zunächst aber noch aus. Norwegen will ebenfalls eine weitere Batterie finanzieren, allerdings war offen, aus welchem Land sie geliefert werden soll. Eine Stellungnahme des Bundesverteidigungsministeriums lag zunächst nicht vor. (Quelle: Reuters)

13:05 Uhr | Ukraine benötigt mehr Geld zur Kriegsfinanzierung

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat den jährlichen Finanzbedarf seines Landes auf über 55 Milliarden Euro geschätzt. Laut einer Meldung der Agentur Interfax-Ukraine erklärte er gegenüber Journalisten, dass rund 40 Milliarden US-Dollar nötig seien, um das Haushaltsdefizit auszugleichen. Weitere 25 Milliarden US-Dollar würden für die Drohnenproduktion benötigt – zusammengerechnet rund 65 Milliarden US-Dollar pro Jahr. (Quelle: dpa)

12:09 Uhr | Über 60 Gepard-Flugabwehrpanzer in der Ukraine

Deutschland hat der Ukraine inzwischen mehr als 60 Flugabwehrpanzer vom Typ Gepard zur Verfügung gestellt. “Das heißt, die Mehrzahl der Geparden, die man in den Wäldern der gesamten Welt fangen kann, wurden eingefangen und sie weiden auf ukrainischem Grasland”, sagte der ukrainische Botschafter in Deutschland Oleksii Makeiev Journalisten in Kiew, meldete die Agentur Interfax-Ukraine. Das Waffensystem sei besonders effektiv im Kampf gegen russische Drohnen.

Darüber hinaus setzt Deutschland seine Unterstützung mit weiteren Luftverteidigungssystemen fort. Sieben Systeme des Typs Iris-T seien bereits geliefert worden, ein achtes solle bald folgen. Zudem werde laut Makeiev an einer Zusammenarbeit mit dem Rüstungskonzern Rheinmetall gearbeitet. Ziel sei es, Geschütze des Unternehmens mit ukrainischen Trägerfahrzeugen zu kombinieren, um zusätzliche mobile Luftabwehreinheiten zu schaffen. (Quelle: dpa)

12:09 Uhr | Russland: Gipfeltreffen mit Selenskyj nur am Ende von Friedensverhandlungen

Ein direktes Treffen zwischen dem russischen Präsidenten Wladimir Putin und dem ukrainischen Staatschef Wolodymyr Selenskyj kommt nach Einschätzung des Kremls nur als abschließender Schritt in Frage. Kremlsprecher Dmitri Peskow erklärte, ein solches Gipfeltreffen könne frühestens dann stattfinden, wenn zuvor ein Abkommen von Experten ausgehandelt worden sei. Ein Treffen der Präsidenten bis Ende August hält Moskau daher für unwahrscheinlich. Die Ukraine hatte diesen Zeitpunkt ins Spiel gebracht, um eine Frist einzuhalten, die US-Präsident Donald Trump gesetzt haben soll. Trump hatte zuvor mit neuen Sanktionen gegen Russland gedroht, falls bis Anfang September keine Einigung im Konflikt erzielt werde. (Quelle: Reuters)

10:36 Uhr | Gespräche über mögliches Treffen zwischen Selenskyj und Putin aufgenommen

Unterhändler aus Russland und der Ukraine haben laut dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj Gespräche über ein mögliches Treffen der beiden Staatschefs aufgenommen. In einer am Freitag veröffentlichten Erklärung betonte Selenskyj, dass die Beendigung des Krieges vermutlich mit einem direkten Treffen zwischen den Präsidenten beginnen müsse. Derzeit werde über ein mögliches Format für ein solches Treffen beraten. Russlands Präsident Wladimir Putin hatte in der Vergangenheit Bereitschaft zu einem Gespräch mit Selenskyj signalisiert – jedoch erst in einer späteren Verhandlungsphase über ein mögliches Kriegsende.

Bei den jüngsten Gesprächen zwischen den Delegationen beider Länder am Mittwoch in Istanbul schlug der ukrainische Chefunterhändler Rustem Umerow vor, ein Treffen der Präsidenten noch vor Ende August anzusetzen. Der russische Unterhändler Wladimir Medinski zeigte sich jedoch zurückhaltend. Ein solches Treffen müsse sorgfältig vorbereitet werden, erst dann ergebe es Sinn, erklärte er laut der russischen Nachrichtenagentur Tass. (Quelle: AFP)