
Das Nato-Hauptquartier in Brüssel
picture alliance / photothek | Thomas Trutschel
Die Nato Support and Procurement Agency kauft wichtige Verteidigungsressourcen für die NATO-Staaten ein und schließt so milliardenschwere Deals ab. Belgische Behörden ermitteln gegen mehrere Mitarbeiter wegen des Verdachts des Betrugs und der Korruption.
Recherchen von Business Insider offenbaren jetzt neue Details zu den Vorwürfen. Nun ist demnach sogar die NSPA-Chefin im Visier der Fahnder.
Die Nato will sich nicht zu Details äußern, betont aber, dass zumindest teilweise die Ermittlungen auf eigene Vorkehrungen zur Vermeidung von Betrug und Korruption zurückgehen. Man arbeite mit den Ermittlungsbehörden zusammen.
In einer winzigen Stadt zwischen Luxemburg und der belgischen Grenze, ganz unscheinbar mitten in einem Wohngebiet, liegt der Hauptsitz einer der wichtigsten Nato-Organisationen weltweit: die Nato Support and Procurement Agency (NSPA).
Die 1500 Mitarbeiter der Nato-Beschaffungsagentur schließen in Capellen und weiteren Standorten in Frankreich, Ungarn oder Italien milliardenschwere Deals für die Nato-Mitgliedsstaaten ab. Sie kaufen bei Firmen Munition, Waffen oder Dienstleistungen ein, eben alles, was für die Verteidigung der Allianz nötig ist.
Beschaffungschefin verwickelt?
Läuft die Arbeit der NSPA bislang eigentlich diskret im Hintergrund ab, wurden vor wenigen Wochen in der Öffentlichkeit schwere Vorwürfe gegen die Behörde laut: So ermittelt die belgische Staatsanwaltschaft gegen mehrere Mitarbeiter und frühere Angestellte wegen des Vorwurfs der Korruption. Sie sollen im Gegenzug für Informationen aus Ausschreibungen für Drohnen und Munition Bestechungsgelder kassiert und durch die Gründung von Beratungsfirmen gewaschen haben. Inzwischen gab es auch mindestens zwei Verhaftungen.
Business Insider-Recherchen bringen nun neue Details des Falls ans Licht, die zeigen, dass der Fall deutlich größere Dimensionen haben könnte als bislang angenommen.
Generalsekretär informiert