Der Bodensee ist wie der FC Bayern München. Er ist beeindruckend, imposant und weltbekannt. Niemand kann ihm hierzulande das Wasser reichen. Doch jenseits der Heimat ist ein großer Titel in weiter Ferne. Knapp an einem Spitzenplatz ist der Bodensee auch bei einer Analyse der Online-Plattform „Casino.ch“ vorbeigeschrammt.
Lokalrivalen einfach hinter sich gelassen
Die Studie untersuchte die Online-Nachfrage von mehr als 30 Seen in Europa und kürte die zehn beliebtesten anhand von Instagram- und TikTok-Hashtags sowie monatlichen Google-Suchanfragen. Nachprüfen lassen sich diese Ergebnisse nicht. Aber wenn man dieser Erhebung Glauben schenken will, ist der Bodensee das zweitbeliebteste Gewässer in Europa – hinter dem Comer See. Pro Monat gibt es demnach 2,7 Millionen Instagram-Hashtags, 368.000 Google-Suchanfragen und circa 128.000 TikTok-Hashtags mit Bodensee-Bezug. Immerhin: Den Lokalrivalen Genfer See sowie den Gardasee und Loch Ness ließ man hinter sich. Neben dem Bodensee landete leider kein anderer deutscher See in der Top 10.
Bester Bahnhof und Beauty-Mekka
Es haut niemanden vom Hocker, dass der Bodensee beliebt ist. Aber Ranglisten dieser Art von meist unbekannten Anbietern (die unsere Redaktionen regelmäßig erhalten) dürfen mit Vorsicht genossen werden. Ein Online-Reiseportal kürte beispielsweise den Überlinger Bahnhof 2024 zum fünftbesten in Deutschland. Wer noch nie dort war: Der Bahnhof hat ein Gleis, einen Fahrstuhl und sehr viele Tauben.
Aus dem NotizblockIn unserer Kolumne schreiben wir über die kleinen Themen des Alltags und notieren Beobachtungen am Rande, die wir Ihnen nicht vorenthalten wollen. Mal lustig, mal nachdenklich, nicht immer ganz ernst gemeint.
Und wer es wissen will: Konstanz und Ravensburg landeten dieses Jahr in der Top 20 der Beauty-Städte in Deutschland, so eine Erhebung eines unbekannten Zahlungsanbieters. Bei dieser Suche nach dem Mekka der Wohlfühloasen bewertete der Anbieter die Anzahl selbstständiger Salons pro 10.000 Einwohner, deren durchschnittliche Online-Bewertungen sowie das lokale Suchinteresse. Wenn sie an einem der beiden Orte leben, herzlichen Glückwunsch! Wenn nicht, dann haben sie auch nichts verpasst.
Weniger „Mia san Mia“
Nun hat der Bodensee den Kampf der Giganten gegen den Comer See verloren: Gott sei Dank! Womöglich wollen wir auch gar nicht, dass er den Gipfel der Online-Analysen erklimmt. Das könnte bedeuten: mehr Aufmerksamkeit, mehr Touristen und vielleicht noch höhere Immobilienpreise. In Zukunft darf der Bodensee in derartigen Ranglisten gern Platz zwei, vier oder neun belegen – oder ganz absteigen. Hauptsache, keine italienischen Verhältnisse und lieber weniger Bayern-DNA, Siegeswille und „Mia san Mia“.