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Leere Hotelpools, ausbleibende Gäste: Die steigenden Preise treffen nicht nur Touristen, sondern auch Einheimische und Hoteliers hart.

Spanien lockt seit Jahrzehnten deutsche Familien mit traumhaften Stränden, lebendiger Kultur und erschwinglichen Preisen. Millionen Deutsche verbringen dort jährlich ihre schönsten Wochen – vom entspannten Badeurlaub auf Mallorca bis zur Städtereise nach Barcelona. Doch die Sommersaison 2025 bringt eine böse Überraschung mit sich. Die Preise für Unterkünfte, Restaurants und Aktivitäten erreichen historische Höchststände und verwandeln den Traumurlaub in eine teure Angelegenheit.

Spanien wird zu teuer: deutsche Touristen zögern bei Buchungen

Die Auswirkungen der Rekordpreise zeigen sich bereits deutlich im Buchungsverhalten. Deutsche Reisende verschieben ihre Spanienpläne oder suchen nach günstigeren Alternativen im Ausland. Auch spanische Familien können sich den Urlaub im eigenen Land kaum noch leisten und weichen auf günstigere Reiseziele aus. Juli und August 2025 haben neue Höchstwerte bei den Preisen erreicht. Hotels, Ferienwohnungen und Restaurants haben ihre Tarife drastisch angehoben.

Flugzeug über dem Schild von Palma

Der Flieger kommt, die Gäste nicht – Spaniens Strände spüren den Preis der Krise. © Reve (Montage)

Wie die spanische Zeitung El País berichtet, übersteigen einfache Urlaubspakete auf Mallorca oder Menorca mittlerweile die Kosten für Reisen nach Bali. Ein siebentägiger Aufenthalt in einem Drei-Sterne-Hotel auf Menorca schlägt aktuell mit 947 Euro pro Person zu Buche – Preise, die früher nur für Luxusresorts üblich waren. Immer mehr beliebte Urlaubsorte wehren sich zudem gegen Umweltverschmutzung durch Massentourismus. Erfahren Sie die neuen Regeln, die eingeführt werden sollen.

Hotelketten werden nervös: Sorge um heimischen Markt

Die Hotelbranche reagiert zunehmend besorgt auf diese Entwicklung. Viele Betreiber fürchten, dass ihnen der wichtige heimische Markt wegbricht. Spanische Urlauber machen traditionell einen großen Teil der Gäste aus, besonders in der Nebensaison. Wenn diese Zielgruppe aufgrund der hohen Preise fernbleibt, entstehen empfindliche Umsatzlücken.

Gleichzeitig sinkt auch die Nachfrage aus Deutschland, einem der wichtigsten Quellmärkte für den spanischen Tourismus. Hotelketten beobachten nervös, wie Buchungen zurückgehen und Stornierungen zunehmen. Die Branche steht vor einem Dilemma: Einerseits locken die hohen Preise mit größeren Gewinnmargen, andererseits schrecken sie wichtige Kundengruppen ab.

Ein Restaurant auf dem Plaza Major in Palma de Mallorca am 15.07.2019. search: Spanien Spain Mallorca Insel Balearen

Leere Liegen, viele Sorgen – der Tourismus kämpft mit der neuen Realität. © photo2000, via www.imago-images.deTourismuspolitik im Umbruch: Minister setzt auf Dezentralisierung

Spaniens Tourismusminister Jordi Hereu erkennt die Tragweite der Situation und kündigt ein Umdenken in der Tourismuspolitik an. Seine Strategie setzt auf Dezentralisierung und die Erschließung weniger bekannter Regionen.

Wenn wir weiterhin weltweit führend im Tourismus bleiben wollen, müssen wir unsere Reiseziele neu denken.

Das Ziel: den Tourismusdruck von überlasteten Hotspots wie Barcelona oder Mallorca nehmen und gleichzeitig erschwinglichere Alternativen schaffen. Weniger bekannte Küstenabschnitte und Binnenregionen sollen stärker beworben werden. Diese Gebiete bieten oft authentischere Erlebnisse zu deutlich günstigeren Preisen als die überlaufenen Touristenhochburgen.

Angesagte Buchten, atemberaubende Küste, schmucke Altstadt: Jávea in Bildern

Menschen am Strand

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Die Rekordpreise in Spanien markieren einen Wendepunkt für den Tourismus. Das Land riskiert, wichtige Märkte zu verlieren, wenn es nicht gegensteuert. Die angekündigte Dezentralisierung könnte helfen, sowohl die Preisspirale zu durchbrechen als auch nachhaltigen Tourismus zu fördern. Vorsicht: Fallen Sie nicht auf täuschend echte Bilder auf Instagram, die viele Mallorca-Touristen schon in die Irre geführt haben. Was steckt hinter den Fake-Stränden? Ein Blick auf die Hintergründe.