Dass Luxemburg kein billiges Pflaster ist, ist den Verbrauchern dort bestens bekannt. Die Zahlen von Europas statistischem Institut Eurostat für das Jahr 2024 bestätigen dieses Gefühl erneut. Im Großherzogtum lagen die Preise für Verbrauchsgüter und Dienstleistungen für Haushalte im Schnitt 32,8 Prozent (Vorjahr: 34,0 Prozent) über dem Durchschnitt des Preisniveaus der EU.

Nur in zwei Mitgliedstaaten, in Dänemark (43,1 Prozent über dem EU-Durchschnitt) und Irland (38,1 Prozent), ist das Shoppen noch teurer als hierzulande. Hinter Luxemburg folgen, mit einem gewissen Abstand, Finnland (23,5 Prozent) und Belgien (16,5 Prozent über dem EU-Durchschnitt).

In Luxemburgs Nachbarländern Frankreich (11,2 Prozent) und Deutschland (8,6 Prozent) waren die Preise auch 2024 höher als im EU-Durchschnitt – jedoch deutlich weniger ausgeprägt als im Großherzogtum.

Skandinavien nicht mehr so teuer wie früher

Am günstigsten waren die Preise für Verbraucher letztes Jahr in Rumänien und Bulgarien. Dort kosten viele Waren für den durchschnittlichen Haushalt rund 40 Prozent weniger als im europäischen Durchschnitt. Mithin unterscheiden sich die Preisniveaus für Verbrauchsgüter und Dienstleistungen in der EU zwischen dem günstigsten und dem teuersten Mitgliedstaat fast um das Dreifache.

Was nun Nicht-EU-Mitgliedstaaten angeht, so zeigen die Eurostat-Zahlen, dass sowohl die Schweiz (74,4 Prozent über dem EU-Durchschnitt) als auch Island (61,7 Prozent) spürbar teurer sind als die „Poleposition“. Teurer als der Durchschnitt ist auch Norwegen (24 Prozent). Relativ gesehen ist das Preisniveau in dem energiereichen Land jedoch günstiger geworden; 2022 war es noch 41,9 Prozent teurer als der EU-Durchschnitt.

Im Jahr 2012 sah die Liste noch etwas anders aus: Hinter Dänemark auf Platz eins folgten damals Schweden und Finnland. Luxemburg belegte Rang vier. Im Jahr 2013 fiel Luxemburg dann sogar auf den fünften Platz der teuersten Länder in der EU zurück. Irland hatte das Großherzogtum überholt. Und während Irland in den folgenden Jahren in dem Ranking immer weiter aufstieg (seit 2017 auf Platz zwei), legten die (relativen) Preise in Luxemburg bis 2020 schnell zu. In den Folgejahren sind sie, verglichen mit dem EU-Durchschnitt, leicht rückläufig gewesen.

2016 hat Luxemburg Finnland vom Platz des viertteuersten Landes der EU verdrängt. 2018 sind die Luxemburger Preise an denen Schwedens vorbeigezogen. Seitdem liegt das Großherzogtum unangefochten auf Platz drei.

Tabak und Strom in Luxemburg günstiger

Billiger als der europäische Durchschnitt war Luxemburg 2024, Eurostat zufolge, nur in ganz wenigen Bereichen. Dazu zählen Tabakwaren (15,7 Prozent billiger) und der Bereich Verkehr (3,6 Prozent billiger), wobei Letzteres am kostenlosen öffentlichen Transport liegen könnte.

Auch für Strom und Gas mussten die Luxemburger Verbraucher im Jahr 2024 deutlich weniger (24,2 Prozent) zahlen als der durchschnittliche europäische Haushalt. Diese Quote dürfte sich jedoch 2025 verschlechtern, da der staatliche Preisdeckel zur Hälfte weggefallen ist. Am höchsten auf EU-Ebene waren die Preise für Strom und Gas in dem Jahr übrigens in Deutschland (22,1 Prozent mehr) und in Italien (17,9 Prozent mehr). Auch in Frankreich lagen sie leicht über dem europäischen Durchschnitt.

Alkoholische Getränke waren letztes Jahr hierzulande etwa gleich teuer (2,6 Prozent mehr) wie im EU-Durchschnitt. Innerhalb der Staatengemeinschaft gibt es dabei sehr große Unterschiede: So sind sie in Finnland (plus 110,4 Prozent) und in Irland (plus 97,6 Prozent) fast doppelt so teuer wie im Durchschnitt. Am billigsten sind sie in Deutschland (13,3 Prozent weniger) und Italien (16,1 Prozent weniger).

Noch teurer in der Schweiz

Spitzenreiter bei hohen Preisen war Luxemburg im Jahr 2024, wie in den Jahren zuvor, im Bereich „Nahrungsmittel“. Hierzulande lagen diese Preise im Schnitt 25,7 Prozent über dem EU-Durchschnitt. Auf Platz zwei folgt Dänemark mit 19,3 Prozent höheren Preisen. Die Nicht-EU-Staaten Schweiz (61,1 Prozent mehr), Island (46,3) und Norwegen (30 Prozent mehr) sind jedoch noch teurer als Luxemburg.

Deutlich über dem EU-Durchschnitt waren die Preise hierzulande jedoch auch in den Bereichen „stationäre Gesundheitsdienstleistungen“ (160,2 Prozent), „Möbel und Einrichtungsgegenstände“ (21,5), „Nachrichtenübermittlung“ (54,7 Prozent) sowie „Hotels und Restaurants“ (23,6 Prozent) und „Freizeit und Kultur“ (16,8 Prozent).

Geringer sind die Unterschiede zu den europäischen Durchschnittspreisen bei Haushaltsgeräten (4,9 Prozent mehr) und „Kleidung und Schuhen“. Letztere kosten in Luxemburg im Vergleich durchschnittlich 9,1 Prozent mehr.

Noch erwähnt werden kann, dass Luxemburg im Jahr 2023 (letzte verfügbare Zahlen) laut Eurostat mit 81.064 Euro im Jahr den durchschnittlich höchsten Bruttolohn zu verzeichnen hatte. Dahinter folgen Dänemark mit 67.604 Euro und Irland mit 58.679 Euro.