Ein Unfall mit auslaufendem Öl kann schwerwiegende Folgen für die Umwelt haben – insbesondere, wenn das Öl in fließende Gewässer gelangt. Um für ein solches Szenario bestmöglich gerüstet zu sein, organisierte das Landratsamt Augsburg kürzlich eine großangelegte Ölwehrübung.
Beteiligt waren die Feuerwehren aus Birkach, Bobingen, Großaitingen, Meitingen, Münster, Schwabmünchen, Untermeitingen und Walkertshofen sowie die Unterstützungsgruppe örtliche Einsatzleitung und die Kreisbrandinspektion mit insgesamt 108 Feuerwehrleuten. Im Rahmen der Übung wurde angenommen, dass Öl aus der Nato-Fernleitung ausgetreten ist. Die Aufgabe der Einsatzkräfte war es, die Ausbreitung des Öls mithilfe schwimmender Sperren an zehn vorgegebenen Stellen aufzufangen und zu separieren.
Koordination und Einsatzbereitschaft erfolgreich bewiesen
Aus dem Fachbereich Brand- und Katastrophenschutz des Landratsamtes begrüßte Alfred Zinsmeister, der die Übung geplant und geleitet hatte, Gäste der Regierung von Schwaben, des Landesamtes für Umwelt, des Landratsamtes, der umliegenden Polizeiinspektionen sowie der Fernleitungs-Betriebsgesellschaft. Die Verantwortlichen zeigten sich mit dem Verlauf der Übung sehr zufrieden: „Den Einsatzkräften ist es wieder gelungen, zügig und koordiniert auf die simulierte Verunreinigung zu reagieren“, sagte Zinsmeister. Sowohl die Interventionsmaßnahmen als auch die Kommunikation der Feuerwehren untereinander und mit der Einsatzleitung hätten vorbildlich funktioniert. Die Übung findet routinemäßig alle zwei Jahre statt.
Das hat es mit der Pipeline auf sich
Der Flugplatz Lechfeld verfügt über eine eigene Pipeline. Sie verbindet unterirdisch verschiedene Flugplätze, Militäreinrichtungen und Tanklager in Deutschland. Die Druckleitung wird permanent überwacht, bei einem Druckabfall sofort Alarm ausgelöst. Regelmäßig üben die Feuerwehren im südlichen Landkreis den Ernstfall: Was muss passieren, wenn die Pipeline beispielsweise ein Leck hat und Kerosin in ein Gewässer fließt? Bislang gab es keinen Ernstfall.
Aktuell verlaufen rund 1800 Kilometer Rohrleitungen durch Deutschland. Die ersten Pipelines wurden schon nach dem Krieg verlegt: Die Alliierten wollten ihre Luftstreitkräfte schnell mit Treibstoff versorgen. Weil mit dem Ende des Kalten Kriegs die militärische Bedeutung sank, wurde auch eine zivile Nutzung gestattet. Sie liegt nach Auskunft der Bundeswehr heute bei rund 90 Prozent. Über die Netze werden zum Beispiel die Flughäfen Frankfurt, Köln/Bonn, München, Berlin-Schönefeld, Leipzig, Stuttgart oder Zürich versorgt. Eigentümer und Betreiber des Netzes ist die Bundesrepublik. Für Pflege, Wartung, Betrieb und Bewachung zeichnet die Fernleitungs-Betriebsgesellschaft verantwortlich. (AZ, mcz)
Redaktion
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