Die markante und ungewöhnlich lange Hitzewelle von Mitte Juni bis Anfang Juli ändert wenig daran, dass viele Menschen den Sommer 2025 bisher als Totalausfall wahrnehmen. Seit der zweiten Juli-Woche war das Wetter in Österreich durch Tiefdruckgebiete bestimmt. Immer wieder gelangte feuchte und zeitweise kühle Luft nach Österreich. Trotz extremer Hitze in der ersten Ferienwoche mit bis zu 38 Grad bilanziert der Juli im langjährigen Vergleich nur durchschnittlich warm.
In Linz-Hörsching ist der letzte heiße Tag mit 30 Grad oder mehr über einen Monat her, in Bregenz ist genau ein Monat seit dem letzten Hitzetag vergangen. Teilweise hat die kühle Witterung sogar ungewöhnliche Ausmaße angenommen. In der Stadt Salzburg etwa gab es zu dieser Jahreszeit seit 1987 nicht mehr so eine lang anhaltende Phase mit Höchstwerten unter 25 Grad.
ORF/Günther Rosenberger
Diese Woche bringt eine Trendwende
Hoch „Ines“ dehnt sich über Österreich aus
Speziell die Sonnenscheinausbeute im Juli war mager. Somit ist es wenig überraschend, dass in den meisten Freibädern die Bilanz bisher negativ ausfällt. Gleichzeitig verzeichneten viele Museen, Kinos und Thermen ein Umsatzplus. In der Therme Laa an der Thaya gab es zum Beispiel immer wieder Tage, an denen schon zu Mittag die maximale Gästekapazität ausgeschöpft war. Solche Auslastungen sind eigentlich nur im Herbst und Winter üblich.
Der Mittwoch hat noch einmal gemäßigte Sommertemperaturen von 19 bis 26 Grad zu bieten. Von Westen her beginnt sich das Hoch „Ines“ über Österreich auszudehnen. Damit beginnt eine überwiegend sonnige und trockene Witterungsphase. Am Donnerstag werden in Nordtirol stellenweise schon bis zu 30 Grad erwartet. Am Freitag wird die 30-Grad-Marke bereits in allen Bundesländern erreicht.
Bis weit in den August hinein
Aus heutiger Sicht bleibt das Wetter bis weit in den August hinein hochdruckdominiert. Die Wettermodelle berechnen bis zum Ende des Vorhersagezeitraums Hochsommertemperaturen – das wären ab Donnerstag zumindest 13 sehr warme bis heiße Tage hintereinander. Prognosen so weit in die Zukunft sind mit großen Unsicherheiten verbunden, dass es zumindest eine Woche lang hochsommerlich bleibt, ist aber jetzt schon sicher.
Nach der langen kühlen Phase sind Österreichs Seen zwar noch erfrischend, Badefreunde können sich aber freuen. Am Dienstag lag die Wassertemperatur etwa im Bodensee bei 19 Grad, der Mondsee maß 20 Grad, und die Alte Donau in Wien hatte 22 Grad. Österreichs aktuell wärmster See ist der Klopeiner See mit 25 Grad. Schon bis zum Wochenende werden sich die Seen aber wieder deutlich erwärmen.
ORF/Christian Öser
Ideale Bedingungen für eine schöne Bergtour
Auch auf den Bergen wird es sehr warm. Selbst in 2.000 Meter Höhe sind ab Freitag vielerorts 20 Grad zu erwarten. Außer den sehr hohen Temperaturen spricht diese Woche wenig gegen eine Bergtour. Meist bleibt es nämlich trocken, einzig am Samstagnachmittag sind teils kräftige Wärmegewitter aus heutiger Sicht wahrscheinlich.
Nicht allzu große Hitzebelastung
Bei älteren und kreislaufschwachen Menschen bedeuten Hitzewellen oft eine große körperliche Belastung. Dabei spielen neben den Höchsttemperaturen auch die Nachttemperaturen und die Luftfeuchtigkeit eine wichtige Rolle. Weil in der kommenden Hitzewelle nur vereinzelt Temperaturen über 35 Grad zu erwarten sind und Tropennächte (mit einem Tiefstwert über 20 Grad) nur selten vorkommen, ist die Hitzebelastung diesmal aber nicht allzu groß. Kreislaufschwache Personen sollten größere Anstrengungen zu Mittag oder am Nachmittag trotzdem vermeiden.