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Deutschland hilft beim Schutz der Nato-Ostflanke mit in Polen stationierten Eurofighter-Kampfjets. Wie viele der Flugzeuge die Bundeswehr hat.
Warschau – Die geopolitische Situation bleibt mit Blick auf Wladimir Putin sehr ernst. Österreich diskutiert etwa über einen Nato-Beitritt, da möchte die Europäische Union indes militärische Korridore durch ihre Mitgliedsländer hindurch vorbereiten. Und während offenbar China russische Waffen in großem Umfang bekommt, hat die Bundeswehr Eurofighter-Kampfjets nach Polen beordert, um die Nato-Ostflanke abzusichern.

Ein Eurofighter-Kampfjet der deutschen Bundeswehr. (Symbolfoto) © IMAGO / Funke Foto Services
Konkret geht es um fünf deutsche Kampfflugzeuge, die seit Dienstag (5. August) auf dem Militärflugplatz Minsk Mazowiecki etwa 30 Kilometer östlich der polnischen Hauptstadt Warschau stationiert sind. Ihre Mission für die Luftraumüberwachung (Air Policing) der Nato über Polen soll laut Bundeswehr knapp einen Monat dauern. Rund 150 Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr verrichten dafür ihren Dienst am polnischen Stützpunkt.
Eurofighter der Luftwaffe: 138 Bundeswehr-Kampfjets zum Schutz Deutschlands
Schon zuletzt flankiert die deutsche Luftwaffe polnische Kampfjets beim Air Policing, jedoch mit der üblichen Alarmrotte des Taktischen Luftwaffengeschwaders 73 vom Militärflugplatz Laage bei Rostock (Mecklenburg-Vorpommern) aus. Dort stehen ständig fünf Eurofighter-Kampfjets für den potenziellen Schutz Norddeutschlands bereit. 24 Stunden am Tag. Sieben Tage die Woche. Der Stützpunkt für die Luftraumüberwachung in Süddeutschland liegt dagegen im bayerischen Neuburg an der Donau. Dort sind stets fünf Eurofighter des Taktischen Luftwaffengeschwaders 74 einsatzbereit.
Jürgen Schumann, Kommodore der Luftwaffe, erzählte im Frühjahr 2023 auf den Social-Media-Kanälen der Bundeswehr, dass Deutschland insgesamt 138 Eurofighter-Kampfjets hat. Eigentlich lag der Bestand bei 140. Während einer Luftkampfübung kam es am 24. Juni 2019 jedoch zu einer Kollision zweier Maschinen. Ein Pilot starb dabei, der andere konnte sich noch mit dem Schleudersitz retten.
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Wie viele der Eurofighter parallel wirklich diensttauglich sind, ist aktuell nicht kommuniziert. Das Fachmagazin Flug Revue schrieb, dass der Deutsche Bundestag im Jahr 2021 den Kauf von 38 weiteren Eurofighter-Kampfjets beschlossen hatte. Damals geschätzter Kostenpunkt: 5,5 Milliarden Euro. Sie sollen demnach bis 2030 an die Geschwader der Luftwaffe übergeben werden. Und es soll noch mehr Nachschub kommen.
Wie die Nachrichtenagentur Reuters in diesen Tagen berichtete, möchte die schwarz-rote Koalition unter Kanzler Friedrich Merz (CDU) im Umfeld von Ukraine-Krieg und Russland-Bedrohung zudem 20 weitere Eurofighter-Kampfflugzeuge kaufen. Sie sollen teils die noch 68 vorhandenen älteren Tornado-Kampfjets ersetzen. Deutschland hatte ferner 35 moderne F-35-Tarnkappenkampfjets in den USA bestellt. (pm)