Zuvor hatten sowohl die russische als auch die amerikanische Seite ein geplantes Treffen in Bälde bestätigt, jedoch zunächst kein genaues Datum und auch keinen Ort genannt. Das Treffen sei wegen Sicherheitsvorkehrungen verschoben worden. Aus dem Kreml gab es vorläufig keine Bestätigung.

Bei dem Treffen soll es einem Bericht der Nachrichtenagentur Bloomberg zufolge um ein Abkommen zur Beendigung des Ukraine-Krieges gehen. Dieses solle die Besetzung der von Moskau eroberten Gebiete festschreiben. Ein Vertreter des Weißen Hauses bezeichnete den Bericht als Spekulation.

Trump sagte vor Medien in Washington, eine Vereinbarung mit Russland könne einen Gebietsaustausch beinhalten. „Wir wollen tatsächlich etwas zurückbekommen und etwas tauschen – kompliziert – es ist nicht einfach“, sagte Trump. „Es ist sehr kompliziert. Aber wir werden etwas zurückbekommen. Wir werden etwas umtauschen. Es wird einen Austausch von Territorien zum Vorteil beider geben, und darüber werden wir entweder später oder morgen oder wann auch immer sprechen.“

Erstes persönliches Treffen seit 2021

Es wäre das erste persönliche Treffen eines amtierenden US-Präsidenten mit Putin seit dem Sommer 2021. Damals traf Trumps demokratischer Vorgänger Joe Biden den Kreml-Chef in Genf. Trump hat mehrfach betont, den Krieg Russlands gegen die Ukraine rasch beenden zu wollen. Trump näherte sich Moskau an und telefonierte mehrfach mit Putin, äußerte sich zuletzt jedoch zunehmend kritisch über den russischen Präsidenten.

Debatte

Was braucht die Ukraine, damit der russische Angriffskrieg endet?

Am Dienstag vergangener Woche (29. Juli) hatte Trump eine Frist von zehn Tagen gesetzt und in diesem Zeitraum eine Waffenruhe zwischen Moskau und Kiew gefordert. Sollte es dazu nicht kommen, kündigte er Sanktionen gegen Handelspartner Russlands an und belegte kurz darauf Indien wegen seiner Ölgeschäfte mit Moskau bereits mit neuen Strafzöllen. Diese sollen allerdings erst am 27. August in Kraft treten. Diese Frist schien nun am Freitag (Ortszeit) abgelaufen zu sein, ohne dass Trump weitere Staaten mit neuen Abgaben im Kontext des Ukraine-Kriegs belegt hat.

Vor Bekanntwerden des Treffens auf Präsidentenebene war der US-Sondergesandte Steve Witkoff nach Moskau gereist und hatte dort zum fünften Mal persönlich mit Putin gesprochen. Der Austausch wurde vom Kreml als konstruktiv bezeichnet – ähnlich äußerte man sich in Washington.

Treffen zwischen Putin und Selenskyj offen

Weiter offen ist, ob es auch zu einem Treffen zwischen Putin und dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj kommen wird. Selenskyj hatte ein solches Gespräch wiederholt gefordert. Auch Trump betonte die Notwendigkeit direkter Gespräche zwischen Moskau und Kiew auf höchster Ebene.

Der Kreml machte jedoch stets deutlich, dass dafür zunächst die Voraussetzungen geschaffen werden müssten – gemeint sind Vereinbarungen auf Expertenebene. Das ist bisher nicht in Sicht.

Putin beansprucht die vier ukrainischen Regionen Luhansk, Donezk, Saporischschja und Cherson sowie die 2014 annektierte Halbinsel Krim für Russland. Die russischen Truppen kontrollieren jedoch nicht das gesamte Gebiet in den vier Regionen.

Bericht: Arbeit an Plänen für Waffenruhe

Bloomberg hatte schon vor Trumps Bekanntgabe des Treffens berichtet, dass die USA und Russland an einem Plan für eine Feuerpause arbeiten sollen, der den derzeitigen Frontverlauf zumindest teilweise festschreiben würde. Russland würde damit seine Offensive in den Regionen Cherson und Saporischschja anhalten.

Selenskyj hatte zuletzt mitgeteilt, er sehe zumindest die Möglichkeit für eine Feuerpause. Das hänge jedoch von ausreichendem Druck auf Russland ab, sagte Selenskyj in einer Videoansprache. Er habe mehr als ein Dutzend Gespräche mit Staats- und Regierungschefs geführt.

Chinas Staatschef Xi Jinping teilte unterdessen mit, er sehe eine Verbesserung des Verhältnisses zwischen Washington und Moskau. In einem Telefonat mit Putin sagte Xi nach Angaben der staatlichen chinesischen Nachrichtenagentur Xinhua, China sei erfreut zu sehen, „dass Russland und die Vereinigten Staaten den Kontakt aufrechterhalten, ihre Beziehungen verbessern und eine politische Lösung der Ukraine-Krise fördern“.