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Verkehrs-Chaos in Österreich vorprogrammiert. Die Donaubrücke Mauthausen soll drei Monate gesperrt werden. Ein Pendler-Alptraum.

Mauthausen – Die Donaubrücke Mauthausen verbindet Oberösterreich mit Niederösterreich. Allerdings ist die 70 Jahre alte Brücke im Urlaubsland Österreich marode. Tausenden Pendlern droht ein Verkehrs-Chaos, berichten österreichische Medien. Drei Monate muss die Region dann ohne eine Donaubrücke auskommen, voraussichtlich im Sommer 2028. Viele Bewohner fürchten sich jetzt vor dramatischen Folgen. Unternehmer sehen sich in ihrer Existenz bedroht. Denn eigentlich sollte schon längst eine zweite Brücke gebaut werden.

Worst-Case-Szenario in Österreich: Donaubrücke Mauthausen drei Monate komplett gesperrt

22.000 Pendler nutzen täglich die Donaubrücke Mauthausen, warnt der Verein „Doneubrücke“. Der Verein mit mehr als 5000 Mitgliedern setzt sich seit Jahren schon für eine zweite Brücke flussabwärts an der Donau ein, um Verkehrsbelastung und Stauzeit zu minimieren.

„Die Brücke hält maximal noch drei Jahre“, so Johannes Hödlmayr, Vereinsobmann von „Doneubrücke“ im Gespräch mit heute.at. Mit dem geplanten Brücken-Neubau geht es nur zäh voran. Fledermäuse und ein seltener Vogel namens Mittelspecht bremsen das Projekt aus. Im Februar 2025 forderte das Bundesverwaltungsgericht Nachbesserungen beim Naturschutz, berichtet der ORF. Eine Fertigstellung der neuen Brücke (geplant 2027) vor dem Ende der Lebensdauer der alten Brücke rückt in weite Ferne.

Donaubrücke Mauthausen in Österreich aus der Vogelperspektive.

Die Donaubrücke in Mauthausen ist 573 Meter lang. Doch die 70 Jahre alte Brücke ist in die Jahre gekommen und muss saniert werden (Archivfoto). © IMAGO/Harald DostalÖsterreich: Pendler-Alptraum an der Donau

Nun droht das vom Verein „Doneubrücke“ befürchtete Worst-Case-Szenario für die Region. Besonders bitter: Die Sperre der alten Brücke für mindestens drei Monate ist nicht mehr zu verhindern. Umso mehr setzt sich der Verein weiter für den Neubau der Brücke ein.

„Wenn nichts passiert, suchen sich die Menschen neue Jobs“, betont Hödlmayr bei heute.at. Die Lage sei ernst, auch für die Wirtschaft in der Region. So rechnet Leonhard Helbich-Poschacher, Geschäftsführer des Donauparks in Mauthausen (Oberösterreich) und Vorstandsmitglied des Vereins, bei einer Brücken-Sperre mit einem Umsatzeinbruch von 50 Prozent. Allein weil schon etwa 30 Prozent der Besucher aus Niederösterreich kommen würden. Zudem sei die Brücken-Sperrung über der Donau auch für über hundert Mitarbeiter aus Niederösterreich ein Problem. „Diese müssen 2028 dann 80 Kilometer lange Umwege fahren. Wer kann das verantworten.“

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Mit der Mitmach-Aktion „Eine Region packt ihre Koffer“ macht der Verein nun auf die drohenden Konsequenzen aufmerksam. Die Initiative sammelt persönliche Geschichten von Betroffenen, die im September dem Verwaltungsgerichtshof übergeben werden sollen. Der Verein hofft, dass die Verhandlungen rasch wieder gestartet werden, damit der Bau schnellstmöglich beginnen und zumindest bis 2030 fertiggestellt werden kann.

Die berühmte Luegbrücke am Brenner in Österreich wird in den nächsten Jahren saniert. Das Projekt gefällt allerdings nicht allen. (ml)