Wie die russische staatliche Nachrichtenagentur Ria Novosti schreibt, wird bei der belarussisch-russischen Militärübung “Zapad-2025” im September der Umgang mit Oreschnik-Raketen im Zentrum stehen. Man übe demnach den praktischen Einsatz taktischer Atomwaffen. Die Übung wird in Belarus abgehalten, das direkt an das NATO-Land Litauen grenzt.

Belarus’ Verteidigungsminister Viktor Chrenin betonte die Bedeutung der Übung für die “strategische Abschreckung angesichts der Lage an den West- und Nordgrenzen”. Die Manöver sind laut belarussischer Führung rein defensiv. Um “Spannungen zu mindern”, würden die Hauptübungen von der Westgrenze ins Landesinnere verlegt und die Teilnehmerzahl um etwa die Hälfte reduziert, heißt es.

Chrenin betonte, dass das belarussische Militär gemeinsam mit seinen russischen Kollegen Fragen im Zusammenhang mit dem Einsatz des Oreschnik-Komplexes erarbeiten werde.

Auf Zapad 2021 folgte baldige Invasion

Die für September angesetzte russische Großübung “Zapad” steht besonders im Fokus westlicher Analysten. Bei der letzten Durchführung 2021 nutzte Moskau das Manöver, um umfangreiche Truppenverbände an die ukrainische Grenze zu verlegen. Einige dieser Kräfte nahmen später an der Invasion im Februar 2022 teil.

Manche Sicherheitsexperten befürchten, dass Russland angesichts der aktuellen Spannungen und der durch Ex-US-Präsident Donald Trump genährten Zweifel an der NATO-Beistandspflicht einen Test wagen könnte – etwa in Form eines begrenzten Angriffs auf ein baltisches Mitgliedsland.

Oreschnik-Test zur Einschüchterung

Die mobilen, nuklearfähigen Oreschnik-Mittelstreckenraketen wurden erstmals am 21. November 2024 getestet, als Ziel diente eine ukrainische Rüstungsfabrik. Damals wurden offenbar nur Übungsgefechtsköpfe ohne Sprengstoff verwendet, sodass der Schaden allein durch kinetische Energie entstand.

Der Einsatz hatte wohl vor allem propagandistische und politische Signalwirkung und sollte wohl zur Einschüchterung dienen. Militärisch hatte der Angriff nach Einschätzung von Militärexperten kaum Nutzen. Er wurde als Reaktion auf ukrainische Angriffe mit ATACMS- und Storm-Shadow-Raketen durchgeführt. Etwa 30 Minuten vor dem Start informierte Russland die USA über den Angriff, um Missverständnisse im Rahmen der nuklearen Risikominimierung zu vermeiden.

{title && {title} } 20 Minuten, {title && {title} } 13.08.2025, 15:18