Publiziert17. August 2025, 18:37
Alaska: «Poo-tihn» auf Gipfelunterlagen: So reagiert das Weisse Haus
In einem Hotel-Drucker in Alaska sollen US-Beamte geheime Vorbereitungsinfos zum Trump-Putin-Gipfel vergessen haben. Das Weisse Haus wiegelt ab.
Ein Sicherheitsvorfall überschattet das Treffen zwischen Trump und Putin in Anchorage.
Vertrauliche Dokumente wurden in einem Hotel-Drucker gefunden, darunter ein Ablaufplan und Teilnehmerbiografien.
Das Weisse Haus reagiert gelassen und bezeichnet die Berichterstattung als übertrieben.
Ein bemerkenswerter Sicherheitsvorfall überschattet das jüngste Gipfeltreffen zwischen US-Präsident Donald Trump und dem russischen Präsidenten Wladimir Putin: In einem öffentlich zugänglichen Drucker des Captain-Cook-Hotels in Anchorage wurden offenbar vertrauliche Vorbereitungsunterlagen für die Gespräche aufgefunden.
Im Drucker des Business Center des Hotels lagen am Freitagmorgen acht Seiten. Darin enthalten: ein minutiöser Ablaufplan des Gipfels samt Kontaktpersonen des US-Aussenministeriums inklusive Telefonnummern sowie bebilderte Kurzbiografien aller Teilnehmer – samt phonetischer Aussprache für deren Namen. Für Wladimir Putin etwa wurde «POO-tihn» notiert.

Für Putin war ein luxuriöses Drei-Gänge-Menü geplant, das Treffen fand jedoch ohne das gemeinsame Mittagessen statt.
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Das Weisse Haus nimmt den Vorfall gelassen
Das Weisse Haus reagierte mit demonstrativer Gelassenheit – und Spott. «Es ist urkomisch, dass NPR (der US-Radiosender, Anm. d. Red.) ein mehrseitiges Mittagsmenü veröffentlicht und es als ‹Sicherheitsverletzung› bezeichnet», meinte die stellvertretende Pressesprecherin Anna Kelly gegenüber «Newsnation». «Diese Art von selbsternanntem ‹investigativem Journalismus› ist genau der Grund, warum sie niemand ernst nimmt – und warum sie dank Präsident Trump nicht länger durch Steuergelder finanziert werden.»
Die Dokumente tragen den offiziellen Stempel des US-Aussenministeriums. Sie sind mit dem Hinweis «Büro der Protokollchefin» gekennzeichnet – namentlich: Monica Crowley. Die einstige Kommunikationsbeauftragte im US-Finanzministerium leitet seit Mai 2025 das Protokollbüro von US-Präsident Trump.
Juraprofessor Jon Michaels von der UCLA äusserte sich gegenüber dem Sender ABC alarmiert: «Das ist für mich ein weiteres Beispiel für die Nachlässigkeit und Inkompetenz dieser Regierung. Man lässt schlichtweg keine Dokumente im Drucker liegen – so einfach ist das.»
Ein Mittagessen, das nie stattfand
Die erste Seite des vertraulichen Dokuments enthielt einen Zeitplan für das Treffen – inklusive des geplanten Geschenks an Putin: Ursprünglich wollte Trump den russischen Präsidenten nämlich mit einer Statue eines Weisskopfseeadlers beschenken, offenbar wurde das Geschenk aber nicht überreicht. Die Seiten zwei bis fünf führten die Namen ranghoher Delegationsmitglieder beider Seiten und auch Telefonnummern mehrerer US-Beamte auf, auf den Seiten sechs und sieben fanden sich ein Sitzplan sowie das Menü für ein gemeinsames Mittagessen.
Laut den Dokumenten war ein aufwändiges Drei-Gänge-Menü geplant: Salat mit Champagner-Vinaigrette, wahlweise Filet Mignon oder Heilbutt Olympia sowie ein Dessert. Das vorgesehene Mittagessen kam jedoch nicht zustande.
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