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In Niederösterreich locken attraktive Ausflugsziele und kulinarische Genüsse. Doch die Preise haben es in sich, wie ein Urlauber bei Facebook mitteilt.

Puchberg – Die Schneebergbahn, auch als Salamander bekannt, gilt als Klassiker unter den österreichischen Ausflugszielen. Seit 1897 bringt die Zahnradbahn Besucher auf den höchsten Berg Niederösterreichs. Doch was romantisch klingt, kann schnell zur Kostenfalle werden. Ein Urlauber teilt seine Erfahrungen nun bei Facebook mit.

die Schneebergbahn fährt in Niederösterreich

Die Fahrt mit der Salamanderbahn ist bei Österreich-Urlaubenden sehr beliebt. © 
Chromorange/IMAGO

„84 € für 2 Personen hin/retour!“ – diese Zahl lässt den Nutzer gleich zu Beginn seines Posts aufstöhnen. Tatsächlich bestätigen die aktuellen Tarife der Schneebergbahn diese hohen Kosten: Für eine Berg- und Talfahrt zahlen Erwachsene in der Hauptsaison sogar bis zu 50,50 Euro pro Person, so schneebergbahn.at.

84 Euro für zwei Personen – ohne Niederösterreich Card undenkbar

Eine solch „kostspielige Geschichte“ sei ohne Niederösterreich-Card für eine Familie kaum zu stemmen, gesteht der Nutzer. Die Card, die laut niederoesterreich-card.at derzeit 83 Euro für Erwachsene kostet, verspricht freien Eintritt zu über 350 Ausflugszielen in der Region. Mehr als 2,3 Millionen Karten seien seit Einführung im Jahr 2006 noe.orf.at zufolge verkauft worden, im vergangenen Jahr allein 240.000. Die Fahrt mit dem Salamander-Zug sei dabei das beliebteste Ausflugsziel der Nutzer.

Doch der hohe Fahrpreis sei nur der Anfang der Unannehmlichkeiten. Der Urlauber berichtet von weiteren Ärgernissen: Rund um den ÖBB-Parkplatz herrsche Kurzparkzone, auch wenn die Bahnstellplätze derzeit „noch kostenlos“ seien. Besucher müssten mindestens 15 Minuten vor Abfahrt am Drehkreuz sein, da es mitunter schnell voll werden könne.

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Fotostrecke ansehenAuch logistische Hürden sorgen bei Urlaubern in Niederösterreich für Stress

Für die eigentliche Fahrt mit der Schneebergbahn hat der Facebook-Nutzer hingegen nur positive Worte. Sie sei landschaftlich beeindruckend und biete die Möglichkeit, bei mehreren Haltestellen auszusteigen. Geschichtsinteressierte würden zudem stets mit nützlichen Informationen über die Region versorgt. Besonders beliebt sei die typische „Buchtelstation“ mit frisch gebackenen, warmen Schneeberg-Buchteln. Diese seien zwar mit 4,80 Euro pro Stück teuer, aber „alle Male wert“, auch wenn die Hütte „mehr aus sich machen“ könne.

Oben angekommen, warte die nächste Überraschung: Statt der erwarteten 25 Grad herrschten nur frische 12–15 Grad. Warme Kleidung sei Pflicht, auch im Sommer. Ein weiteres Problem: Die sanitären Anlagen seien „sehr eng ausgelegt“, längere Wartezeiten müsse man in Kauf nehmen.

Preise für österreichische Speisen klettern in die Höhe, auch Qualität leidet

Besonders scharf kritisiert der Urlauber jedoch die gastronomische Situation am Berg. Die Damböckhütte, eine der ersten Anlaufstellen für hungrige Wanderer, kommt dabei schlecht weg. Die Qualität ließe zu wünschen übrig, was den User gar zu einem Vergleich mit der Filmbranche verleitet: Schlechte Leistungen werden dort von mit der „Goldenen Himbeere“ versehen. Eine „Auszeichnung“, die auch die Berghütte in Niederösterreich verdient habe. Schließlich sei das Schnitzel aufgewärmte Tiefkühlware und auch beim Kartoffelsalat werde zum Fertigprodukt gegriffen. Dabei lässt er sich schnell und einfach auch ohne Mayonnaise zubereiten.

Ließe sich dies noch verkraften, könnten die Kaspresssknödelsuppe und das Kasnockerl die Erwartungen des Urlaubers so gar nicht erfüllen. Zu große Stücke, kein charakteristischer Käsegeschmack und „keine Käsefäden“ – vermutlich seien gar Supermarkt-Knödel „in die Suppe geschmissen“ worden. Eine Einkehr „in die urige Schutzhütte gleich bei der Station“ biete nicht nur „bessere Speisen“, sondern sei auch noch günstiger. (jaka)