Sender zieht Konsequenzen

ORF-Mitarbeiter verliert Job nach Israel-Posting

22.08.2025 – 17:18 UhrLesedauer: 1 Min.

ORF in Wien: Nach einem antisemitischen Posting musste ein Mitarbeiter seinen Platz räumen.Vergrößern des Bildes

ORF in Wien: Nach einem antisemitischen Posting musste ein Mitarbeiter seinen Platz räumen. (Quelle: Martin Juen/Imago)

Ein ORF-Redakteur löste mit einem Posting auf Facebook empörte Reaktionen israelitischer Kultusgemeinden aus. Jetzt reagiert der Sender.

In Österreich hat sich der öffentlich-rechtliche ORF von einem Redakteur wegen eines antisemitischen Postings getrennt. Der Sender und der Mitarbeiter hätten sich auf eine Auflösung seines Dienstvertrages geeinigt, teilte der ORF mit. Grund sei ein mittlerweile gelöschter Facebook-Post, welchen ORF-Intendant Roland Weißmann bereits als vollkommen inakzeptabel verurteilt habe und für den er sich im Namen des ORF nachdrücklich entschuldigen möchte.

In dem Beitrag hatte es laut ORF geheißen: “Wenn ich 2.000 Jahre lang Opfer bin, dann sollte ich mir langsam überlegen, woran das wohl liegen mag.”

“Ich bedaure zutiefst, einen Satz geschrieben zu haben, den ich von niemandem so unwidersprochen stehen lassen würde. Dieser Satz steht gegen alles, wofür ich mich in meinem privaten und beruflichen Leben eingesetzt habe”, wird der betroffene Redakteur Robert Gordon nun zitiert.

Zuvor hatten sich Vertreter der jüdischen Glaubensgemeinschaft empört gezeigt und Konsequenzen gefordert. Die Aussage überschreite eine rote Linie, erklärte die Israelitische Kultusgemeinde für die Bundesländer Salzburg, Steiermark und Kärnten. “Wer so spricht, betreibt klassische antisemitische Täter-Opfer-Umkehr”, hieß es.

Am Donnerstag hatte Israels Botschafter David Roet die Verurteilung durch die ORF-Spitze begrüßt, aber weitergehende Schritte gefordert: “Eine Untersuchung dieses Falles darf sich nicht auf diesen einen eklatanten Vorfall beschränken. Wie konnte beispielsweise ein leitender Journalist des ORF es für akzeptabel halten, solche Worte zu schreiben?” Ob allerdings außer den personellen Konsequenzen für Gordon noch weitere Folgen drohen, ist unklar.