Publiziert28. August 2025, 20:16

Arbeitsplätze: Finanzplatz wird überwiegend von Nicht-Luxemburgern getragen

Der internationale Charakter des Finanzplatzes zeigt sich klar: Die überwältigende Mehrheit der Beschäftigten stammt nicht aus Luxemburg.

Der luxemburgische Finanzsektor hat in den vergangenen zehn Jahren deutlich an Beschäftigung zugelegt. Laut einem Bericht von Luxembourg for Finance stieg die Zahl der direkt Beschäftigten zwischen 2014 und 2024 von rund 54.000 auf mehr als 73.000. Das entspricht einem durchschnittlichen Zuwachs von 3,1 Prozent pro Jahr.

Vor allem die Fondsverwaltung (+6,7 Prozent jährlich) und die professionellen Dienstleistungen wie Audit, Beratung und Rechtswesen (+5 Prozent) legten demnach kräftig zu. Damit nehme die Bedeutung des Bankensektors zwar leicht ab, bleibe mit knapp 36 Prozent der Beschäftigten aber weiterhin das größte Segment.

Internationale Belegschaft

Der Finanzplatz bleibt dem Bericht zufolge international geprägt: 82 Prozent der Beschäftigten kommen aus dem Ausland, der Anteil von Nicht-EU-Bürgern hat sich innerhalb von zehn Jahren verdreifacht. Gleichzeitig wohnen mehr als die Hälfte der Beschäftigten inzwischen in Luxemburg.

Die Bedeutung für die Gesamtwirtschaft ist enorm: Neben den mehr als 73.000 direkten Jobs schafft der Finanzsektor rund 146.000 zusätzliche Arbeitsplätze im Land, etwa durch Zulieferung, Konsum und Investitionen.

Uni Luxemburg & Finanzplatz

Die Regierung verweist in einer Antwort auf eine parlamentarische Anfrage auf Maßnahmen wie das «Entlaaschtungs-Pak» oder den 10-Punkte-Plan für Start-ups, um die Attraktivität der Finanzbranche zu sichern. Das «Entlaaschtungs-Pak» umfasst unter anderem die Stärkung der Gewinnbeteiligungsprämie, sowie Verbesserungen beim Impatriates-Regime, also Steuererleichterungen für ausländische Fachkräfte und trat teilweise 2025 in Kraft. Der 10-Punkte-Plan richtet sich gezielt an junge Unternehmen und soll Start-ups beim Zugang zu Finanzierung, Talenten und Märkten unterstützen. Neue Schwerpunkte sieht die Regierung außerdem in Fintech, nachhaltiger Finanzwirtschaft und internationalen Kooperationen.

Eine Schlüsselrolle soll dabei auch die Universität Luxemburg übernehmen. Sie biete inzwischen eine breite Palette an Bachelor- und Masterprogrammen im Bereich Finanzen und arbeitet eng mit der Branche zusammen – etwa durch Praxisdozenten, Pflichtpraktika oder gemeinsame Forschungsprojekte.

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(kn)