Kiel – Für Kriegsschiffe der Nato heißt es am Montag „Leinen los“. Dann startet in der Kieler Bucht das internationale Großmanöver „Northern Coasts“ – und für Segler und Bootsführer wird es richtig eng.
Für Hobby-Kapitäne auf der Ostsee vor Kiel gilt die Warnung: Augen auf und Abstand halten! „Des Weiteren empfehlen wir, auf Flaggen-, Schall- und sonstige Manöversignale zu achten und hörbereit per Sprechfunk zu sein“, heißt es von der Deutschen Marine.
8400 Soldaten nehmen an Ostsee-Manöver teil
Das Militär-Manöver dauert bis zum 12. September. Nach Angaben der Marine beteiligen sich etwa 8400 Soldatinnen und Soldaten. Sie gehören 40 Einheiten aus 14 Nationen an. Neben Schiffen und U-Booten sind Marineflieger und Sicherungskräfte im Einsatz. Ein Großteil der Kriegsschiffe versammelt sich zum Auftakt in Kiel (Schleswig-Holstein) und läuft am Montagvormittag aus.
Die Kieler Förde ist ein beliebtes Revier bei Seglern und Freizeit-Skippern.
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Auch die Ostsee-Staaten Schweden, Finnland, Dänemark, Polen, Estland, Lettland und Litauen nehmen teil. Dazu die Nato‑Mitglieder Frankreich, Großbritannien, USA, Belgien, Niederlande und Kanada. Das Manöver „Northern Coasts“ findet seit 2007 jährlich auf Initiative der deutschen Marine statt.
Konteradmiral Stephan Haisch (58) führt das Manöver auf der Ostsee an
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Bundeswehr trainiert Schutz des Ostseeraums
„Northern Coasts“ ist das Herzstück der NATO-Übungsserie „Quadriga“. Dort trainieren Bundeswehr und Partner den Schutz des Ostseeraums – für den Krisen- und auch für den Kriegsfall. Geübt wird alles: die schnelle Verlegung von Truppen und schwerem Gerät über See, Land und Luft bis an die NATO-Ostflanke nach Litauen. Gleichzeitig will das Bündnis mit der Übung klar Präsenz im Seegebiet zeigen.
Die Taskforce des Manövers wird angeführt von Konteradmiral Stephan Haisch (58), der aus dem Schwabenland stammt. Er sagt: „Wir verfolgen das Ziel, die Zusammenarbeit und die militärischen Fähigkeiten der Marinen in der Ostsee zu stärken. Dabei setzen wir konsequent auf realistische Bedrohungsszenarien aus allen Dimensionen: Luft, Land, Wasser und auch Cyber.“