Luxemburg: Couchsurfing-Gastgeber filmt Gäste heimlich mit versteckten Kameras

Ein Vorfall in Luxemburg-Stadt sorgt für Aufsehen: Nach Informationen unserer Redaktion soll sich ein Mann über Jahre hinweg seine Gäste gefilmt haben. Der Verdächtige bot über die Plattform Couchsurfing Übernachtungsmöglichkeiten an und soll dabei auf ein Arsenal von Überwachungstechnik gesetzt haben.

Der Fall kam ans Licht, als ein Paar bei ihm übernachtete. Die Frau bemerkte eine auffällige Brille, die direkt auf die Dusche gerichtet war. In den Gläsern war tatsächlich eine Kamera verbaut. Die daraufhin alarmierte Polizei stellte bei einer Hausdurchsuchung weitere Spionagegeräte sicher – versteckt in Uhren, Bluetooth-Lautsprechern oder Ladegeräten.

Nach bisherigen Erkenntnissen soll der Mann tausende Fotos und Videos gesammelt haben. Die Auswertung von Speicherkarten und Festplatten läuft noch. Zudem wirft die mutmaßliche Hauptzeugin dem Verdächtigen vor, ihr Mobiltelefon im Schlaf entsperrt und intime Bilder kopiert zu haben.

Die Ermittler stehen nun vor der schwierigen Aufgabe, mögliche weitere Opfer zu identifizieren. Da die Aktivitäten sich über ein Jahrzehnt erstreckt haben könnten, ist die Zahl der Betroffenen womöglich hoch. Der Mann galt in seinem Umfeld als unauffällig, gut integriert und im Beruf geschätzt.

Der Verdächtige befindet sich seit dem 14. Juli in Untersuchungshaft. Das bestätigte die Staatsanwaltschaft auf Anfrage. «Ihm wird vorgeworfen, gegen die Artikel zum Schutz der Privatsphäre sowie gegen Artikel 509-1 des Strafgesetzbuches (unbefugter Zugang zu einem IT-System) verstoßen zu haben», so die Behörde. Das Ermittlungsverfahren läuft weiter. Bis zu einer rechtskräftigen Entscheidung gilt für den Beschuldigten die Unschuldsvermutung.