Bundesrat unter Beschuss: Nick Hayek sieht Schweiz international blossgestellt

Swatch-Chef Nick Hayek (70) hat erneut deutliche Kritik an der Schweizer Regierung im Zusammenhang mit den US-Strafzöllen geäussert. Bereits kurz nach der Ankündigung von US-Präsident Donald Trump (79), Strafzölle von 39 Prozent zu erheben, hatte Hayek im August gefordert, die Schweiz solle als Gegenmassnahme eine Exportsteuer auf Goldbarren in die USA einführen. Damit, so seine Argumentation, würde man Trump empfindlich treffen. Auf diese Forderung ging die Politik jedoch nicht ein.

In einem Interview mit der «Schweiz am Wochenende» warf Hayek jetzt dem Bundesrat vor, die Schweiz auf internationaler Ebene blossgestellt zu haben und «ein katastrophales Signal» zu senden. Mitte August hatte er bereits erklärt, die diplomatisch-defensive Strategie der Regierung sei gescheitert, die Verhandler hätten «wie Pfadfinder in kurzen Hosen» dagestanden.

Aus Frust über das zögerliche Vorgehen des Bundesrats hat Hayek nun eine neue Sonderuhr lanciert. Das Modell trägt den Namen «What if … tariffs?» und enthält mehrere Anspielungen auf die Zölle: Auf dem Zifferblatt sind die Zahlen 3 und 9 vertauscht, hinten auf dem Batteriedeckel findet sich ein Prozentzeichen. Der Verkaufspreis beträgt 139 Franken. Laut Hayek ist es Tradition von Swatch, mit provokativen Kollektionen Botschaften zu vermitteln. Die Uhr solle als Weckruf dienen, damit die Schweiz selbstbewusster auftrete.

Die limitierte Sonderedition der Uhr fand grossen Anklang: Innerhalb von weniger als 48 Stunden nach Verkaufsstart war sie im Online-Shop ausverkauft. Swatch kündigte an, bald neue Exemplare verfügbar zu machen.