Polen: Alles tun, um für einen Krieg bereit zu sein
Aktualisiert am 16.09.2025 – 03:34 UhrLesedauer: 8 Min.

Polens Präsident Karol Nawrocki (Archivbild): Nur Sanktionen und Trump können ihm zufolge Druck auf Putin ausüben (Quelle: Evan Vucci/AP/dpa/dpa-bilder)
In Polen kommt es erneut zu einem Vorfall mit Drohnen. Präsident Nawrocki stellt Forderungen an die Nato. Alle Entwicklungen im Newsblog.
Bei russischen Angriffen in der Ukraine sind nach ukrainischen Behördenangaben zwei Menschen getötet worden. Der Chef der Militärverwaltung der südöstlichen Region Saporischschja erklärte am Dienstag, bei einem russischen Angriff sei ein Mensch getötet worden. Neun Menschen seien verletzt worden, darunter ein Kind.
Der Gouverneur der südlichen Region Mykolajiw erklärte, russische Streitkräfte hätten einen Bauernhof angegriffen. Ein Traktorfahrer sei getötet worden, als er auf dem Feld gearbeitet habe.
Russland strebt einem Medienbericht zufolge eine neue Gesprächsrunde mit den USA im Herbst an. Dies sagte der stellvertretende russische Außenminister Sergej Rjabkow laut einem Bericht der Nachrichtenagentur Tass. Ein Grund für die Verzögerung bei der Vereinbarung eines neuen Termins für Gespräche zwischen den USA und Russland sei der Wunsch beider Seiten, ein Treffen ohne nennenswerte Ergebnisse zu vermeiden.
“Es ist daher besser, solange auf beiden Seiten der politische Wille vorhanden ist, hinter den Kulissen weiterzuarbeiten, damit vielleicht eine Grundlage für den nächsten Schritt oder die nächsten Schritte geschaffen werden kann und alle logistischen und organisatorischen Aspekte schnell geklärt werden können”,sagte Rjabkow demnach.
Nach Angaben ukrainischer Behörden ist am frühen Morgen ein Mensch bei einem massiven russischen Angriff auf die südostukrainische Stadt Saporischschja getötet worden. Sieben weitere seien verletzt worden, darunter ein Kind, teilt der Regionalgouverneur Iwan Fedorow mit. Der Angriff habe zahlreiche Brände ausgelöst. Der öffentlich-rechtliche Sender Suspilne berichtet von mindestens zehn Einschlägen in der Stadt.
In Polen sind nach Angaben von Ministerpräsident Donald Tusk zwei Belarussen festgenommen worden, nachdem eine Drohne Regierungsgebäude in der Hauptstadt Warschau überflogen hatte. Der Staatsschutz SOP habe eine Drohne “neutralisiert”, die Regierungsgebäude überflogen habe, unter anderem eine der Residenzen des Präsidenten, erklärte Tusk am Montag im Onlinedienst X. “Zwei belarussische Staatsbürger wurden festgenommen”, fügte Tusk hinzu.
Ein Sprecher des SOP sagte dem Fernsehsender TV24, dass zwei Betreiber der Drohne am Montag gegen 19.00 Uhr festgenommen worden seien. Deren belarussische Staatsangehörigkeit bestätigte er nicht.
Polen und seine Nato-Verbündeten sind in erhöhter Alarmbereitschaft, seitdem in der Nacht zum Mittwoch mindestens 19 russische Drohnen in den polnischen Luftraum eingedrungen waren. Mehrere davon wurden abgeschossen. Polen und seine Verbündeten verurteilten den Vorfall als gezielte Provokation gegen das gesamte westliche Militärbündnis.
Nach dem massiven Eindringen russischer Drohnen auf Nato-Gebiet fordert der neue polnische Präsident Karol Nawrocki die Nato zu verstärkten Anstrengungen zur Abschreckung auf. “Wir müssen alles tun, um für einen Krieg bereit zu sein. Denn nur das gibt uns Frieden”, sagte er der “Bild” in Warschau. Er gehe davon aus, dass es “solche Angriffe auf Nato-Territorium” nicht mehr geben werde. “Die Nato wird noch besser vorbereitet sein.” Nawrocki bekräftigte, er habe keinen Zweifel, “dass es ein direkt aus Moskau gesteuerter Angriff war. Es ist eine Art Angriff, der zeigt, wozu (Kremlchef) Wladimir Putin fähig ist.”