Im ersten Halbjahr hat Deutschland deutlich mehr Asylsuchende nach Griechenland abgeschoben. Wie aus einer Antwort der Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage der Linken im Bundestag hervorgeht, gab es im Zeitraum von Januar bis Juni 388 Abschiebungen nach Griechenland. Damit wurden bereits nach dem ersten Halbjahr mehr Menschen abgeschoben als im gesamten Jahr 2024. Vor einem Jahr gab es 220 Abschiebungen aus Deutschland nach Griechenland.
Lange Zeit gab es keine Abschiebungen nach Griechenland, da die Bedingungen für Asylsuchende dort schlecht waren. In der Vergangenheit entschieden Gerichte deshalb oftmals zugunsten von Menschen, die ihre Abschiebung in das Land mit der EU-Außengrenze verhindern wollten.
Im April urteilte das Bundesverwaltungsgericht allerdings, dass alleinstehenden, erwerbsfähigen und nicht vulnerablen Schutzberechtigten aktuell “keine erniedrigenden oder unmenschlichen Lebensbedingungen” drohten. Darauf verweist auch das Bundesinnenministerium in seiner Antwort auf die Anfrage der Linken.
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