Berlin – In der deutschen Wirtschaft wächst die Angst, dass auch die neue Regierung zu wenig für Wachstum und neue Jobs tut!
Beim Geheim-Gipfel am Montag heizten die Chefs der vier großen Wirtschaftsverbände dem Kanzler daher anderthalb Stunden mächtig ein, erfuhr BILD. Die Kernforderung an Friedrich Merz (69, CDU): mehr Tempo – bei Sozialreformen, Bürokratieabbau, Staats-Modernisierung.
Konkret verlangte DIHK-Chef Peter Adrian (68): Die Regierung müsse endlich dafür sorgen, dass Planungen für große Projekte (z. B. Straßenbau) schneller werden. Die Arbeitgeber-Bosse Rainer Dulger (61) und Steffen Kampeter (62, beide BDA) mahnten eine rasche Reform vor allem bei den Krankenkassen an. Ziel: die Beitragsexplosion stoppen. Das sei mindestens so wichtig wie Bürgergeld- und Rentenreform, so die Verbandschefs.
Quelle: BILD22.09.2025
Industrie-Präsident Peter Leibinger (58, BDI) forderte Merz auf, in Brüssel stärker für deutsche Interessen zu kämpfen (u. a. zu hohe Umwelt-Auflagen). Und Handwerks-Präsident Jörg Dittrich (56, ZDH) verlangte Entlastungen für kleine und mittlere Firmen.
Fürchtet weiter Stillstand: Arbeitgeber-Hauptgeschäftsführer Steffen Kampeter (62) auf dem Weg zum Kanzler
Foto: Ralf Günther/BILD
Die Wirtschaftsbosse machen Merz ordentlich Dampf! Es sei beim Gipfel „hart zur Sache gegangen“, hieß es. Der Kanzler sei überrascht gewesen von der Heftigkeit der Kritik – und habe das auch mehrmals in dem Gespräch betont.
Merz selbst bat die Verbandschefs um Geduld, hieß es, aber er verstehe die Sorgen der Unternehmen. Die Regierung könne jedoch nicht alles sofort umsetzen, auch wenn es diese Erwartung gebe. Sein Appell: durchhalten!
DIHK-Duo: Mittelstands-Präsident Peter Adrian (68) und Hauptgeschäftsführerin Helena Melnikov (44) erreichen das Kanzleramt
Foto: Ralf Günther/BILD
Der Kanzler versprach, bei der Kabinettsklausur Ende des Monats die schwierige Lage der deutschen Wirtschaft („Wettbewerbsfähigkeit“) zum wichtigen Thema zu machen.
Ob das hilft? Die vier Verbandschefs fragten nach einem weiteren Gipfeltreffen: Sie wollen zügig mit Finanzminister und SPD-Chef Lars Klingbeil (47) zusammenkommen. Und weiter Druck machen, damit die Wirtschaft endlich aus der Krise kommt.
Merz sagte am Abend in der Unionsfraktion nach Teilnehmerangaben: „Es ist klar: Wir müssen schneller und besser werden. Viele Dinge bleiben zu lange liegen. Es sind mühsame Prozesse. Wir sind mit Volldampf dabei. Damit die Wirtschaft sieht, dass wir dran sind.“
Quelle: BILD22.09.2025