Nach der Drohnensichtung am Flughafen Kopenhagen
sprechen die dänische Regierung und Behörden von einem Anschlag. Es
handle sich um den “bislang schwersten Anschlag auf dänische kritische
Infrastruktur”, erklärte Ministerpräsidentin Mette Frederiksen nach
Angaben der Nachrichtenagentur Ritzau in einer Stellungnahme.
“Das sagt etwas darüber aus, in was für einer Zeit wir leben und worauf
wir als Gesellschaft vorbereitet sein müssen“, sagte Frederiksen weiter. “Wir schließen natürlich keine Option aus, wer
dahintersteckt.”
Es sei aber klar, dass dies mit den
Entwicklungen übereinstimme, die man in jüngster Zeit bei anderen
Drohnenangriffen, Luftraumverletzungen und Hackerangriffen auf
europäische Flughäfen habe beobachten können.
Polizei spricht von “fähigem Akteur”
“Wir sind zu dem Schluss gekommen, dass es sich um einen,
wie wir es nennen würden, fähigen Akteur handelt”, sagte der
Kopenhagener Polizeichef Jens Jespersen. Die Drohnen in Dänemark seien aus
verschiedenen Richtungen gekommen, hätten ihre Lichter ein- und
ausgeschaltet und seien nach mehreren Stunden verschwunden.
Die Fluggeräte seien größer gewesen als Drohnen für den Privatgebrauch. “Es ist ein Akteur, der
die Fähigkeiten, den Willen und die Mittel hat, sich auf diese
Weise zu präsentieren.”
Wer genau dieser Akteur sein könnte, wisse er
nicht, sagte Jespersen. Inwieweit Russland möglicherweise seine Hände im
Spiel hatte, könne er zum jetzigen Zeitpunkt nicht sagen. Der
ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hatte zuvor einen solchen
Zusammenhang angedeutet.
Auch in Norwegen wird ermittelt
Auch in Norwegen ist es in der Nacht zu einem ähnlichen Vorfall gekommen. Der Osloer Flughafen war gegen Mitternacht gesperrt und rund dreieinhalb
Stunden später wieder freigegeben worden. Die norwegischen Ermittler
prüfen, inwieweit es einen Bezug zu den Drohnen in Kopenhagen gibt.
Zehntausende Passagiere saßen in Oslo und Kopenhagen fest, da Flüge umgeleitet
werden mussten. Mittlerweile sind beide Flughäfen wieder geöffnet.
Vor wenigen Tagen wurden Flughäfen in Berlin, London, Brüssel und Dublin mit einem Cyberangriff sabotiert. Zudem wurde Artikel 4 des Nato-Bündnisses ausgerufen, weil seit Mitte September wiederholt russische Drohnen und Militärflugzeuge in
den Luftraum von Mitgliedsstaaten eindrangen.
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