Hallo, liebe Gartenfreunde!

Wir sind ein kleines Urban-Gardening-Projekt und brauchen eure Schwarmintelligenz.

Als wir unser Projekt starteten, wuchsen die Gemüsepflanzen üppig, mit viel Ertrag und gesund (siehe erstes Bild). Wir haben jedes Jahr auch wieder etwas gedüngt. Seit etwa drei Jahren aber wachsen die Pflanzen nur noch sehr klein und bringen kaum Ertrag (siehe Mini-Möhrchen in Bild 2). Wir haben 2024 eine Bodenanalyse machen lassen, die zu dem Ergebnis kam, dass der Boden eher viele Nährstoffe bietet (Bild 3). Ein paar Nährstoffe sind auch im Normalbereich. Der erhöhte Gehalt an Zink scheint noch unbedenklich, da Zink erst ab einem Gehalt von 200-300mg/100g als toxisch für Pflanzen gilt.

Nun meine Vermutung nach ein wenig Recherche und der Hilfe von KI: Der recht hohe Humus-Gehalt von 11,67% bindet in Kombination mit dem leicht erhöhten C:N-Verhältnis den Stickstoff zu sehr, sodass er nicht gut für die Pflanzen verfügbar ist. Zu der Vermutung, dass die Verfügbarkeit von Stickstoff ein Problem ist, passt, dass Leguminosen noch einen passablen Ertrag bringen (wobei der auch nicht so super ist, wie er mal vor Jahren war). Sie versorgen sich ja schließlich zum Teil über die Symbiose an den Wurzeln mit Stickstoff. Auch die in einem recht großen Topf mit frischer Erde vorgezogene Zucchini entwickelte sich im Beet als eine der wenigen Pflanzen gut.

Wäre das wirklich eine mögliche Ursache für das kümmerliche Wachstum? Mir kommt es in Anbetracht der wirklich kümmerlichen Pflanzen nicht wie der Weisheit letzter Schluss vor. Habt ihr mit Blick auf die Analyse noch weitere Ideen?

Die schlechten Ernten schmälern den Spaß am gemeinsamen Gärtnern und es ist dadurch auch schwer, Mitglieder zu halten. Wir hatten daher für die nächste Saison überlegt, die Beete durch etwa 40cm hohe hölzerne Beetumrandungen in die Höhe zu erweitern und den neu entstandenen Raum mit frischer Erde aufzufüllen.

Vielen Dank fürs Lesen! Wir freuen uns auf eure Antworten. 🙂

by wannabe__biologist

7 comments
  1. Wechselt ihr die Beete ab oder pflanzt ihr immer das selbe ins selbe Beet?

  2. Bodenanalyse sieht eigentlich exzellent aus mMn

    Die Möhren haben wahrscheinlich unter dem Wetter dieses Jahr gelitten, erst war es trocken und dann nass, besser für die Möhren (und viele andere Pflanzen) wäre es umgekehrt gewesen für eine gute Jugendentwicklung um dann bei warmen, sonnigem Wetter richtig viel Photosynthese betreiben zu können.

    Die Zucchini wurde ja als Jungpflanze gesetzt, da ist das etwas anders als bei Direktsaat.

  3. Wie baut ihr an?
    Wechselt ihr die Pflanzen durch? Nicht gleiche Pflanze auf die Stelle wie Vorjahr.
    Ich versuche erstes Jahr Starkzehrer. Zweites Mittelzehrer. Drittes Schwachzehrer.
    Viertes Jahr Gründüngung.

    Grabt ihr um oder lockert ihr nur auf? Lockert ihr genug auf? Möhren mögen ehr lockeren Boden.

    Wie wachsen denn andere Pflanzen wie z.b. Kohle und Bohnen? Wie ist es mit Rapunzel (der hatte ja jetzt Saison und ist Schwachzehrer)?
    (Möhren sind teilweise schwierig. Wenn zu trocken sind sie eingeschnappt, wenn zu fester Boden,….)

  4. Diese Jahr waren viele Thripse unterwegs.

    Habt ihr vielleicht einen Befall gehabt ?

  5. Ixh hab noch nie etwas davon gehört, das zu viel Humus ein problem wäre, das würde ich ausschließen.

    Ich hab dieses Jahr gemerkt, das mein Boden kaum Feuchtigkeit hält und deswegen wenig wächst. Könnte das auch euer Problem sein?

  6. Ich tu mir schwer, Tipps zu geben, im Text ist dann doch recht wenig Info dazu, was und wie ihr abbaut. Die Probe sieht gut aus, und sandigen Lehm ist grundsätzlich ziemlich gut, weil er die eigenschaften von lehm (hält gut wasser) und Sand (gut durchwurzelbar) hat. 

    Ich würd mich in Schritten verarbeiten und jetzt im Herbst einmal Boden lockern (nicht umgraben, broadfork oder so), gut mit brennesseljauche düngen und dann dick mulchen. 

  7. Ich würde mal den pH-Wert erneut prüfen. Vielleicht ist der Boden zu sauer geworden und dadurch werden die Nährstoffe nicht mehr ideal aufgenommen. Gleichzeitig sinkt die Aktivität von Mikroorganismen und die Aufnahme von Schwermetallen nimmt zu, was zu Pflanzenschäden führen kann.

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