Während sich Banken noch mit ausgehenden Instant Payments innerhalb der Schweiz schwertun, prüft die SNB bereits grenzüberschreitende Zahlungen.

Dass alle grösseren Finanzinstitute seit August 2025 Instant-Zahlungen empfangen können, ist nicht der Innovationsfreude der Schweizer Banken zu verdanken. Sie sind von der Schweizerischen Nationalbank (SNB) dazu verpflichtet worden, damit die Schweiz im Bereich der schnellen Zahlungen nicht den Anschluss an Europa und den Rest der Welt verliert.

Die aktive Form von Instant Payments, die ausgehenden Zahlungen, bleiben vorderhand noch freiwillig. Auch da braucht es möglicherweise ein Machtwort der SNB, damit der Finanzplatz Schweiz in die Gänge kommt und endlich nachzieht. Die Unlust der Banken am Thema zeigt sich darin, dass erst eine Handvoll Finanzinstitute die erwartete Selbstverständlichkeit von ausgehenden Instant-Zahlungen für Privatkunden kostenlos anbietet.

Banken in Europa waren in der Verbreitung von Instant Payments deutlich weiter. Aber auch in der EU sind die schnellen Überweisungen innerhalb von zehn Sekunden von Konto zu Konto erst durch die verpflichtende Verordnung des EU-Parlaments zum flächendeckenden Standard geworden. 

Die SNB geht bereits weiter und prüft grenzüberschreitende Instant-Zahlungen

Während die meisten Schweizer Banken noch überlegen, ob überhaupt und wie sie ihren Kundinnen und Kunden ausgehende Instant-Zahlungen anbieten sollen, sitzt die SNB bereits im Schnellzug Richtung Europa.

Die Schweizerische Nationalbank (SNB) und die Europäische Zentralbank (EZB) prüfen eine Verlinkung ihrer Systeme für Instant-Zahlungen.

Das bedeutet konkret: SNB und die EZB starten eine Explorationsphase, um eine Verlinkung des Instant-Payment-Services (IP-Service) des SIC-Systems mit dem TARGET Instant Payment Settlement Service (TIPS) des Eurosystems zu prüfen. SNB und EZB verfolgen das Ziel, die Machbarkeit und Wirtschaftlichkeit einer solchen Verlinkung zu beurteilen. Die angelaufene Explorationsphase wird bis Ende 2026 laufen.

Warum es wichtig ist

Instant-Zahlungen ermöglichen Privatpersonen und Unternehmen, inländische Transaktionen von Konto zu Konto zu tätigen, die innerhalb von Sekunden, rund um die Uhr und an sieben Tagen die Woche (auch an Feiertagen) sofort ausgeführt und final abgewickelt werden.

Die kürzeren Abwicklungsketten und die sofortige Verfügbarkeit der eingegangenen Gelder reduzieren Risiken und bieten Privatpersonen, Unternehmen und Geschäftsbanken wichtige Vorteile.

Eine Verlinkung der beiden Systeme würde währungsübergreifende Instant-Zahlungen ermöglichen. Das heisst, dass Zahlungen aus dem einen Währungsraum innerhalb von Sekunden auf einem Konto im anderen Währungsraum gutgeschrieben werden könnten.

Diese Initiative der SNB und der EZB unterstützt das allgemeine Ziel, grenzüberschreitende Zahlungen schneller, günstiger, transparenter und besser zugänglich zu gestalten.

Für die Schweizer Banken wäre es wichtig, in der Pflicht der ausgehenden Instant Payments in der Schweiz aufzuholen, damit die Finanzinstitute dann für die Kür der grenzüberschreitenden Zahlungen innerhalb von Europa bereit sind.