Publiziert2. Oktober 2025, 06:57
Belgische Gemeinde: Heimatort von Stéphanie de Lannoy zeigt Flagge für Luxemburg
In Frasnes-lez-Anvaing wächst die Vorfreude: Die neue Großherzogin hat tiefe Wurzeln im Dorf und könnte bald zurückkehren.

Zum Anlass des Thronwechsels in Luxemburg wird neben der europäischen und der belgischen auch die luxemburgische Flagge am Giebel des Rathauses gehisst, erklärt Jacques Dupire, Bürgermeister von Frasnes-lez-Anvaing in der belgischen Provinz Hennegau. Der Ort sei stolz darauf, dass mit Gräfin Stéphanie de Lannoy eine Tochter der Gemeinde an diesem Freitag zur Großherzogin von Luxemburg wird. «Das ist eine große Freude für alle Einwohner, aber auch eine Ehre für unsere Gemeinde», so Dupire.
Stéphanie, einst Schülerin der freien Schule von Anvaing, ist vielen Menschen im Ort bekannt. «Sie hat dort zahlreiche Freundschaften geschlossen», sagt der Bürgermeister. Die Familie de Lannoy ist tief im lokalen Vereinsleben verankert und regelmäßig im Dorf präsent. «Sie ist sehr geschätzt – eine einfühlsame Familie», betont Dupire. Einer ihrer Brüder, Graf Amaury, ist Schöffe für Landwirtschaft und lebt mit seiner Familie im Familienschloss von Anvaing. Dieses öffnet an Denkmaltagen für Besucher und beherbergt in den Nebengebäuden gelegentlich Pfadfindergruppen. Ein weiterer Bruder ist Mitglied der örtlichen Blaskapelle in Arc-Wattripont.
Aufgrund eines vollen Terminkalenders könne Bürgermeister Jacques Dupire «zu seinem großen Bedauern» am Freitag nicht persönlich zur Thronwechsel-Zeremonie nach Luxemburg reisen. Er gehe jedoch davon aus, dass einige Bewohner aus Anvaing das Wochenende nutzen werden, um vor Ort dabei zu sein – schließlich sei Stéphanie dort vielen Menschen persönlich bekannt. Zudem werde die Zeremonie voraussichtlich vom belgischen Sender RTBF sowie möglicherweise auch von einem regionalen Sender live übertragen. «Ich zweifle nicht daran, dass viele der 12.100 Einwohner von Frasnes am Freitag vor dem Fernseher sitzen werden», so der Bürgermeister.
«Sie ist eine sehr menschliche, soziale, einfühlsame Person»
Auch wenn die zukünftige Großherzogin längst nicht mehr im westlichen Hennegau lebt, hat sie dort laut dem Bürgermeister «einen hervorragenden Eindruck» hinterlassen. «Ich bin ihr bei einigen Gelegenheiten begegnet und kann sagen: Sie ist eine sehr herzliche, soziale und einfühlsame Person. Trotz ihrer Volksnähe wahre sie eine gewisse Zurückhaltung» und begegne anderen mit großem Respekt. Sie sei ausgesprochen konsensorientiert und bringe bemerkenswerte menschliche Qualitäten mit. «Ich bin überzeugt, dass sie ihre neue Rolle mit viel Einfühlungsvermögen ausfüllen wird – Werte wie Respekt und soziales Verantwortungsbewusstsein wurden ihr von klein auf vermittelt.»
Trotz des Glanzes, den das außergewöhnliche Schicksal von Stéphanie de Lannoy über Frasnes-lez-Anvaing bringt, werde der Alltag weitergehen – auch wenn sich vieles verändert hat. «Wir möchten die Beziehungen zum Großherzogtum intensivieren, auf verschiedenen Ebenen in den Austausch treten», erklärt Dupire. Im Schöffenkollegium habe man sogar über eine Städtepartnerschaft mit einer luxemburgischen Gemeinde gesprochen. «Echternach wurde dabei als möglicher Partner genannt – aktuell befinden wir uns in einer Überlegungsphase.»
Ein Besuch wird geplant
Das große Anliegen von Bürgermeister Jacques Dupire sei es, das großherzogliche Paar zu einem späteren Zeitpunkt offiziell in Frasnes zu empfangen. «Graf Amaury, der Bruder von Stéphanie, hat mir mitgeteilt, dass der Terminkalender der beiden derzeit sehr voll ist. Doch gegen Ende 2025 oder Anfang 2026 könnte ein Besuch je nach Verfügbarkeit in Betracht gezogen werden.» Man hoffe, sie dann sowohl im Rathaus als auch im Rahmen einer größeren lokalen Veranstaltung begrüßen zu dürfen. Für die Einwohner von Frasnes wäre das eine große Freude.
Dupire fügt hinzu: «Man muss ehrlich sagen, dass Stéphanie seit ihrer Hochzeit im Jahr 2012 nicht mehr oft hier war. Ab und zu sieht man sie gemeinsam mit ihrem Ehemann – aber stets sehr unauffällig. Ich erinnere mich an einen Besuch bei einer Landwirtschaftsmesse vor ein oder zwei Jahren. Sie mischten sich ganz selbstverständlich unter die Besucher, sodass viele ihre Anwesenheit gar nicht bemerkten.»
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