Die Wartezeiten für Magnetresonanztomographie-Termine (MRT) haben sich seit 2022 verkürzt. Das ging aus der Antwort auf eine parlamentarische Frage hervor, die die LSAP-Parlamentarier Claire Delcourt und Mars Di Bartolomeo im Juli an das Gesundheitsministerium gerichtet hatten. Darin wollten die Sozialisten erfahren, wie lange man in Luxemburg durchschnittlich auf einen MRT-Termin warten muss – und welche Faktoren die Wartezeiten beeinflussen.
Mit einem MRT können, ähnlich wie mit dem Röntgenverfahren, Schnittbilder des Körpers erzeugt werden. Die Methode ist in der medizinischen Diagnostik deswegen essenziell, denn so kann beurteilt werden, ob sich Organe krankhaft verändert haben. Erzeugt werden die Bilder dabei mit starken Magnetfeldern. Deren Wirkung auf den Körper ist bisher nicht ganz erforscht. Das bildgebende Verfahren ist allerdings weitaus weniger schädlich als das Röntgen.
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Bei der Frage danach, wer wann einen MRT-Termin bekommt, spielt die Dringlichkeit der Diagnose eine Rolle. Als Kriterien würden laut Gesundheitsministerin Martine Deprez (CSV) verschiedene Faktoren herangezogen. Zu ihnen gehören die klinischen Daten der Patienten, alternative Untersuchungsoptionen und die „Diagnosehypothese“. Wenn also eine lebensbedrohliche Erkrankung oder Verletzung als Verdachtsdiagnose im Raum steht, bekommen Patienten weitaus schneller einen Termin, als wenn das nicht der Fall ist.
Europaweite Empfehlung
Laut Deprez gibt es dabei eine europaweite Empfehlung von Situationen, bei denen eine Notfalluntersuchung – die keinen Aufschub zulässt – erforderlich ist. Als Beispiele führt sie an: Trauma-Notfälle (wie Schädeltrauma oder Frakturen), nicht-traumatische abdominale Notfälle (wie Blinddarmentzündungen oder akute Pankreatitis), vaskuläre Notfälle (wie Lungenembolie oder ein arterieller Verschluss) und neurologische Notfälle (wie Schlaganfälle und epileptische Anfälle).
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„Laut aktuellen Daten des Luxemburger Krankenhausverbandes (FHL) ist seit 2022 eine Verringerung der durchschnittlichen Wartezeiten für MRT-Untersuchungen zu verzeichnen“, berichtet die Gesundheitsministerin in ihrer Antwort. Während Patienten im Jahr 2022 durchschnittlich 34 Tage auf einen MRT-Termin warten mussten, hat sich diese Wartezeit im Jahr 2024 auf 27 Tage reduziert. Für die ersten zwei Quartale des Jahres 2025 liegt die durchschnittliche Wartezeit bisher bei 27,5 Tagen.
Doch nicht immer braucht es wirklich ein MRT – in manchen Fällen reicht ein alternatives Bildgebungsverfahren aus. Deswegen arbeite die Strahlenschutzabteilung der Gesundheitsbehörde daran, bei Verschreibern (meist Ärzten) das Bewusstsein für „Überverschreibungen“ zu fördern. „Tatsächlich lag die Relevanzrate für MRT-Untersuchungen in Luxemburg im Jahr 2016 bei 78 Prozent und im Jahr 2023 bei 80 Prozent. Dies bedeutet, dass 20 Prozent der durchgeführten MRT-Untersuchungen gemäß den Empfehlungen der guten medizinischen Praxis nicht gerechtfertigt waren“, so die Gesundheitsministerin. Diese „unnötige“ Inanspruchnahme verlängert wiederum die Wartezeiten für alle anderen Patienten.