Bundestrainer Julian Nagelsmann muss auch im dritten von insgesamt sechs Qualifikationsspielen zur Fußball-WM 2026 improvisieren. Am Freitagabend (20.45 Uhr MESZ) trifft das DFB-Team in Sinsheim auf den Außenseiter Luxemburg.
Zwar wird nichts anderes als ein Sieg gegen den 96. der FIFA-Weltrangliste erwartet, doch müssen Nagelsmann und sein Team den Erfolg ohne die Stammkräfte Marc-André ter Stegen, Antonio Rüdiger, Jamal Musiala und Kai Havertz schaffen.
Dafür kehrt in der Abwehrkette der genesene Nico Schlotterbeck von Borussia Dortmund zurück. Spannend wird sein, wie Nagelsmann die Problempositionen der Außenverteidiger besetzt. Links hatte zuletzt Leipzigs David Raum gespielt und rechts – als sehr offensive Variante – Jamie Leweling.
Innenverteidiger Nico Schlotterbeck (l.) soll die deutsche Abwehrkette verstärkenBild: Mika Volkmann/pressefoto Mika Volkmann/picture alliance
Als Rechtsverteidiger wäre Joshua Kimmich wohl die beste Lösung, doch soll der DFB-Kapitän auf seiner Wunschposition im zentralen, defensiven Mittelfeld bleiben. Mit Nathaniel Brown hat Nagelsmann einen Neuling nominiert, der allerdings bei Eintracht Frankfurt normalerweise auf der linken Abwehrseite spielt.
Bei den Luxemburgern stehen fünf Deutschland-Legionäre im Kader: Aiman Dardari (FC Augsburg), Tiago Pereira (Borussia Mönchengladbach), Mathias Olesen (SpVgg. Fürth), Eldin Dzogovic (1. FC Madgeburg) und Lucas Fox (1. FC Bocholt). Danel Sinani vom FC St. Pauli ist nach seiner Gelben Karte aus dem Slowakei-Spiel gegen das DFB-Team noch gesperrt.
Auch der Luxemburger Coach ist kein Unbekannter: Jeff Strasser war als Bundesliga-Profi für den 1. FC Kaiserslautern und Mönchengladbach aktiv – und schloss 2016 gemeinsam mit Nagelsmann erfolgreich den Trainer-Lehrgang des DFB ab.
Stimmen vor dem Spiel:
Nadiem Amiri (Deutschland): “Alle erwarten von uns, dass wir jeden Gegner 5:0 oder 6:0 besiegen. Aber die Zeiten haben sich einfach geändert. Es gibt keine kleinen und schwachen Gegner mehr. Luxemburg wird sich wahrscheinlich mal reinstellen, mal attackieren und probieren, uns zu überraschen.”
Jeff Strasser (Nationaltrainer Luxemburg): “Deutschland ist sehr stark im Ballbesitz und im Gegenpressing. Aber wenn man es schafft, dieses Pressing zu überspielen, öffnen sich Räume, die man bespielen kann.”
Statistik:
Deutschland und Luxemburg trafen bislang 13 Mal in offiziellen Länderspielen aufeinander. Die Bilanz spricht dabei klar für die deutsche Nationalmannschaft, die zwölf dieser Begegnungen gewann und nur einmal verlor. Das Torverhältnis von 60:11 unterstreicht die deutsche Dominanz.
Als Deutschland 2006 vor der Heim-WM zuletzt gegen Luxemburg antrat, war auch Nationaltrainer Jeff Strasser noch dabei (2.v.l.)Bild: Sven Simon/picture alliance
Den höchsten Sieg feierte Deutschland bei den Olympischen Spielen 1936 in Berlin mit einem 9:0-Erfolg. Das knappste Ergebnis war ein 3:2 am 31. Oktober 1990 in einem EM-Qualifikationsspiel. Luxemburgs einziger Sieg gegen Deutschland datiert aus dem März 1939. Damals gewann die luxemburgische Nationalmannschaft ein Freundschaftsspiel mit 2:1.
Das bislang letzte Aufeinandertreffen fand am 27. Mai 2006 statt – ein Freundschaftsspiel, das Deutschland mit 7:0 gewann.