Publiziert10. Oktober 2025, 06:54
Luxemburg: Polizei prüft Netzwerk hinter Serie von Autodiebstählen
Innerhalb weniger Tage haben Diebe mehrere Autos im Großherzogtum gestohlen. Die Polizei sieht Hinweise auf professionell organisierte Banden.


Die betroffenen Modelle sind «besonders wegen ihrer Robustheit und ihres Wertes auf dem Schwarzmarkt, insbesondere für den Export, begehrt».
Coyote Systems
Operiert im Großherzogtum und der Großregion ein organisiertes Netzwerk von Autodieben? Nach Informationen aus Polizeikreisen sollen innerhalb weniger Tage mehrere Fahrzeuge im ganzen Land gestohlen worden sein. So auch am Mittwoch, 1. Oktober, vor einem Einfamilienhaus in einer luxemburgischen Gemeinde, deren Name aus Sicherheitsgründen nicht genannt wird.
«In der Nacht zum 1. Oktober wurde tatsächlich ein Fahrzeug der Marke Toyota, Modell Land Cruiser, entwendet», bestätigt die Police Grand-Ducale gegenüber L’essentiel. Nur wenige Stunden später tauchte der Wagen im belgischen Aubange, unweit der luxemburgischen Grenze, wieder auf. Laut Besitzer wurde das Auto in einem «sensiblen Wohngebiet» entdeckt – mithilfe eines GPS-Ortungssystems. Die Zusammenarbeit zwischen der luxemburgischen und der belgischen Polizei sei dabei reibungslos verlaufen.
Militärtechnologie im Einsatz
«Die betroffenen Fahrzeugmodelle sind wegen ihrer Zuverlässigkeit und ihres hohen Werts auf dem Schwarzmarkt besonders begehrt, vor allem im Exportgeschäft», erklärt Vincent Hébert, Generaldirektor des Unternehmens Coyote Systems, das auf Fahrassistenz- und Sicherheitslösungen spezialisiert ist.
Das im Wagen verbaute Ortungsgerät, «so groß wie ein Handy» und mit einer Batterielaufzeit von bis zu fünf Jahren, basiert auf einer Technologie, die ursprünglich von der britischen Armee entwickelt wurde. «Sie gilt als praktisch nicht manipulierbar», so Hébert.
Das System ist seit rund einem Jahr auch in Luxemburg verfügbar und kommt laut Coyote bereits in 4000 bis 5000 Fahrzeugen zum Einsatz – als Reaktion auf den Anstieg von Autodiebstählen. Wird ein Diebstahl gemeldet, aktiviere ein Techniker die Ortung, was den Behörden ermögliche, das Fahrzeug selbst dann zu lokalisieren, wenn es versteckt oder mit neuen Kennzeichen versehen wurde. Der aufgedeckte Fall ist das erste Mal, dass in Luxemburg ein gestohlenes Fahrzeug mithilfe dieses Systems aufgespürt werden konnte.
«Wir beobachten ein strukturiertes, professionelles Vorgehen»
Police Grand-Ducale
In den vergangenen Tagen kursierte die Zahl von sieben gestohlenen Fahrzeugen im Land. Eine Bestätigung dafür gibt es allerdings nicht. Die Polizei erklärte lediglich, dass Autodiebstähle «regelmäßig im Großherzogtum vorkommen».
Ob dahinter ein organisiertes kriminelles Netzwerk steckt, werde derzeit geprüft. «In den meisten Fällen beobachten wir bei den Tätern ein strukturiertes und professionelles Vorgehen, was darauf hindeutet, dass es sich um organisierte Gruppen handelt», so die Polizei.
Zur Zusammenarbeit mit privaten Sicherheitssystemen und den eingesetzten Ermittlungswerkzeugen äußerte sich der Sprecher nicht näher – mit dem Hinweis, dass keine operativen Details bekanntgegeben werden dürfen.
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