Die tatsächliche Ladeleistung, also wie viel Strom fließt, ergibt sich aus dem Zusammenspiel von Netzteil, Kabel und Endgerät. “Im Normalfall entscheidet das Endgerät, also etwa das Smartphone, wie viel Strom es aufnimmt”, erklärt Opitz. Allerdings muss das Ladegerät die entsprechende Leistung auch anbieten – und auch das Kabel spielt eine Rolle. Viele Nutzer würden aber übersehen, dass nicht alle USB-C-Kabel gleich leistungsfähig sind.

“Für Daten oder Video etwa müssen alle 24 Kontakte durchverbunden sein”, so Opitz. Ladeleistungen von 100 Watt und mehr setzen außerdem einen sogenannten E-Marker-Chip im Kabel voraus, der das Ladegerät informiert, welche Stromstärken sicher übertragen werden können. All dies ist Opitz zufolge von außen meist nicht erkennbar, da die EU-Richtlinie keine Kennzeichnungspflicht der Kabel und Stecker beinhaltet.

Die neue EU-Richtlinie hat hierfür das Schnellladeverfahren Power Delivery (PD) festgelegt. Mit dem entsprechenden Kabel können bis zu 240 Watt übertragen werden, das reicht sogar für ein Notebook. Ein anderer, ebenfalls bereits weit verbreiteter Schnellladestandard ist Quick Charge (QC). PD und QC sind zwar miteinander kompatibel, allerdings teilweise mit langsameren Ladegeschwindigkeiten.

Werden andere, weniger verbreitete Standards verbaut, fließt unter Umständen gar kein Strom. “Passen die unterstützten Ladestandards vom Stecker nicht zu den Anforderungen des Smartphones, kann es möglicherweise nur langsam oder gar nicht laden”, erklärt Timo Brauer. Kunden müssten also eventuell nachrüsten, wenn sie sich jetzt ein neues Mobilgerät zulegen, zumal Ladegeräte meist nicht mehr zum Lieferumfang von Smartphones und Tablets gehören.

Waren Netzteile früher noch groß und schwer, sind moderne Ladegeräte klein und leistungsstark. Viele Hersteller setzen hier auf die sogenannte GaN-Technologie. GaN steht für Galliumnitrid, ein aus Gallium und Stickstoff bestehender Halbleiter. Der Vorteil liegt in der geringeren Wärmeentwicklung, was eine kompaktere und effizientere Bauweise ermöglicht.

“Galliumnitrid-Transistoren können sehr schnell schalten, was sie besonders effizient macht”, erklärt Rudolf Opitz. Bei der GaN-Technologie falle weniger Energie in Form von Wärme ab, was kleinere Ladegeräte mit einer hohen Leistung erlaube.

Das Angebot an Ladegeräten und USB-C-Kabeln ist riesig, entsprechend groß sind auch die Preisspannen. Empfehlenswert ist ein universelles Ladegerät, mit dem verschiedenen Endgeräte geladen werden können. “Die Leistung sollte bei mindestens 40 Watt liegen, besser 65 Watt”, rät Rudolf Opitz. Soll auch ein Notebook geladen werden, sind 100 Watt notwendig.